Yoga ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Trend geworden – nicht zuletzt durch Social Media. Dort dürfte einigen Nutzer:innen immer wieder auch eine besondere Art von Yoga aufgefallen sein: Puppy Yoga. In den Videos ist zu sehen, wie niedliche Hundewelpen zwischen den Yogis umhertollen und auf sie draufspringen. Das sorgt für viel Freude bei den Teilnehmenden.
Die Nachfrage ist so groß, dass in einigen Städten bereits Yoga-Kurse mit Welpen angeboten werden. In Stuttgart sollte es das Angebot auch geben. Die Stadt hat dem aber zumindest vorerst einen Riegel vorgeschoben.
Eigentlich war der erste Kurs schon nach wenigen Tagen ausgebucht. Die Teilnehmenden eines Puppy-Yoga-Kurses in Stuttgart müssen sich jetzt aber noch gedulden, bis sie mit den Welpen in den Wettbewerb um den besten herabschauenden Hund treten können. Und ob überhaupt.
Vorerst wurden die Puppy-Yoga-Stunden in Stuttgart nämlich komplett untersagt. Das Veterinäramt will das Angebot zunächst auf das Tierwohl hin überprüfen, schauen, ob es den Hunden bei so einer Stunde gut geht.
Damit Hunde bei einer kostenpflichtige Yoga-Stunde überhaupt dabei sein können, brauchen Veranstalter:innen zudem eine Erlaubnis. Der Grund: Es handele sich um eine "gewerbsmäßige Zurschaustellung von Welpen" nach Paragraph 11 des Tierschutzgesetz, erklärt die Stadt laut SWR. Für eine Erlaubnis hätte ein Antrag mit genauer Beschreibung des Kurses gestellt werden müssen.
Im Rems-Murr-Kreis soll Ende Januar ein entsprechender Antrag eingereicht worden sein, berichtet der SWR. Das Veterinäramt in Waiblingen erklärt gegenüber dem Sender, worauf es ihm für eine Erlaubnis zum Puppy Yoga ankommt. So sei es etwa wichtig, "dass die Welpen nicht überfordert werden", heißt es.
"Ungefähr in der achten Lebenswoche herum tritt bei Welpen eine erste Angstphase auf." Die Welpen könnten dadurch schreckhafter sein, sich vor bestimmten Menschen oder Geräuschen stärker fürchten. Bei einem Yoga-Kurs dürfen die Tiere der Situation demnach nicht für einen zu langen Zeitraum ausgesetzt sein. Außerdem müssten sie sich zurückziehen können. So ein Kurs dürfe sich auch nicht zu einem "Geschäftsanbahnungsmodell für den Verkauf von Welpen" entwickeln.
Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert das Angebot von Yoga mit Welpen generell. Ihrer Ansicht nach kann Puppy Yoga den Tieren schaden. Dass sie in den Kursen von vielen Menschen einfach angefasst und auf den Arm genommen werden, könne etwa dazu führen, dass die Welpen sich überfordert fühlen.
Rückzugsräume könnten nicht ausreichend sein: Die Welpen könnten durch die Situation nämlich so aufgeregt sein, dass sich sich nicht von selbst zurückziehen, befürchtet Peta. Durch das umhertollen zwischen den Menschen könnten sie sich auch verletzen, heißt es. Sie appellieren, solche Angebote zu meiden.