
Der Biss der neuen Mücken-Art kann neben starkem Juckreiz auch heftige allergische Reaktionen auslösen. Bild: Senckenberg Biodiversität und K / Dorian D. Doerge
Panorama
Der sich immer weiter in den Abend bewegende Sonnenuntergang lässt aktuell vom nahenden Sommer träumen. Mehr Tageslicht bedeutet schon bald: Feierabende im Park, kühles Bier im Park – aber leider auch lästige Mücken im Park.
In den vergangenen Jahren breiten sich neben der gewöhnlichen Stechmücke, die für die meisten nur einen harmlosen Piks bedeutet, auch andere Arten in Deutschland aus. In diesem Jahr fürchten Forscher:innen unter anderem ein erhöhtes Risiko durch die Kriebelmücke.
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Forscher befürchten Kriebelmücken-Plage im Sommer
Bereits seit Jahren ist die besondere Mücken-Art vor allem in vielen Flussgebieten in Norddeutschland zu finden. Die insgesamt mehr als fünfzig verschiedenen Unterarten tauchen dabei in vielen Fällen als Schwärme auf, die für den Menschen besonders lästig werden können.
Forschende von der Frankfurter Goethe-Universität und vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum stellen nun in einem aktuellen Bericht heraus, dass die Schwärme der Kriebelmücke in diesem Sommer wohl noch häufiger auftreten könnten. Grund sind demnach die steigenden Temperaturen in Deutschland.
Die Kriebelmücke ist mit einer maximalen Größe von sechs Millimetern mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, nur im Schwarm sind sie deutlich sichtbar. Unter dem Mikroskop weisen die Insekten eher eine Ähnlichkeit mit Stubenfliegen als mit herkömmlichen Mücken-Arten auf.
Die Art zählt zu den sogenannten "Poolsaugern", da sie mit winzigen Zähnchen eine Wunde in die Haut ihres Wirts knabbert und hieraus das Blut trinkt. Oft wird daher von einem Biss und nicht von einem Stich der Kriebelmücke gesprochen.
Biss der Kriebelmücke kann zu Sehverlust führen
Als gefährlich wird die befürchtete Plage vor allem eingestuft, weil die Mücken-Art als Träger von Infektionskrankheiten fungieren kann. Im afrikanischen Raum übertrug sie in der Vergangenheit häufig den heimischen Fadenwurm, der beim Menschen zur Erblindung führen kann.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von bisher mehr als einer Million Betroffenen mit Sehverlust. Auch allergische Reaktionen gelten als gängiges Symptom einer durch die Kriebelmücke verursachten Wunde.
Unklar ist bisher, ob etwa der Fadenwurm-Erreger auch unter den klimatischen Bedingungen in Europa überleben könnte. In jedem Fall löst der Biss einer Kriebelmücke einen stechenden Schmerz, gefolgt von heftigem Juckreiz aus. Durch extremes Kratzen können auch injizierte Nervengifte in die Blutbahnen eindringen.
Zumindest ein Teil der Kriebelmücken-Arten könnte durch die zunehmende Vergiftung der deutschen Flüsse in Zukunft gefährdet sein. Die an Land ansässigen Unterarten hingegen gelten als relativ resistent gegenüber klimatischen Veränderungen. Forscher:innen gehen sogar von einer früheren Ausbreitung durch die kürzeren Winter aus.
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