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Urlaub in Australien: Deutsche irren wegen Google Maps tagelang umher

Eine Woche liefen die beiden Touristen durch den Nationalpark.
Eine Woche liefen die beiden Touristen durch den Nationalpark.Bild: Queensland Government
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Urlaub in Australien: Deutsche Touristen irren wegen Google Maps umher

22.02.2024, 19:38
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Google Maps und andere Kartendienste sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Ein neues Restaurant, Geschäft, das neue Fitness-Studio finden? Kein Problem. Auch eine unbekannte Stadt zu erkunden, wird dadurch einfacher und stressfreier. Verlaufen ist dadurch nahezu ausgeschlossen. Die Orientierung verloren? Einmal kurz orten. Situation gelöst.

Zwei deutsche Touristen aber machten eine andere Erfahrung, die zeigt: Überall kann man sich offenbar doch nicht auf Google Maps verlassen. Zumindest nicht, wenn man in der australischen Wildnis unterwegs ist.

Google Maps schickt Touristen in Wildnis von Australien

So haben sich die beiden Backpacker Philipp Maier und Marcel Schöne ihren Ausflug nicht vorgestellt. Sie wollten von der Stadt Cairns im tropischen Norden von Queensland zum Örtchen Bamaga auf der Kap-York-Halbinsel, ein nahezu unberührter Landstrich.

Sie verließen sich dabei auf Google Maps. Die App schickte sie irgendwann weg von der Hauptstraße – und hinein in den Oyala-Thumotang-Nationalpark. Das berichtete das örtliche Umweltministerium (DES) am Mittwoch.

Bei Urlaub in Australien: Wagen bleibt liegen – Touristen müssen zu Fuß weiter

"Wir dachten, wir machen es einfach, denn vielleicht ist die Hauptstraße wegen eines Hochwassers gesperrt", wird Maier von "Brisbane Times" unter Berufung auf Australian Associated Press zitiert. Und so ging es den Schilderungen zufolge mit ihrem Allradfahrzeug über eine unbefestigte Piste namens Langi Track. Dort sei der Wagen der beiden stecken geblieben, hieß es.

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Die beiden Touristen konnten das Auto nicht befreien.Bild: Umweltbehörde DES / dpa

"Wo wir feststeckten, sah es wirklich trocken aus. Die Oberfläche war trocken, aber darunter war es total nass und schlammig", sagte er weiter. Es sei unmöglich gewesen, das Fahrzeug zu befreien.

Mit dem Fahrzeug kamen sie nicht mehr voran. Also blieb nur eine Möglichkeit: Sie mussten sich zu Fuß auf den Rückweg machen. Auf dem Rücken trugen sie ihre zwölf Kilogramm schweren Rucksäcke mit Ausrüstung und Vorräten. Sie seien hauptsächlich in den frühen Morgenstunden gewandert. Tagsüber hätten sie sich in der Hitze ausgeruht und seien dann bis spät in die Nacht gelaufen.

Sieben Tage im Outback: Touristen begegnen Krokodil und Schlange

Eine gefährliche Reise durch das australische Outback. Immer wieder kreuzten sich ihre Wege mit der australischen Tierwelt, darunter Spinnen und eine Schlange. "Im letzten Bach, den wir überqueren mussten, war ein Krokodil", sagte Maier. Doch sie hätten ihn überqueren müssen, der Weg sei ihre einzige Chance gewesen, schildert er.

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Nach etwa einer Woche wurden sie endlich erlöst: Sie erreichten den Küstenort Coen. Von dort konnten sie Hilfe holen. Ranger Roger James vom Queensland Parks and Wildlife Service sagte: "Die beiden haben großes Glück, am Leben zu sein."

Dies sei nicht der erste Vorfall gewesen, bei dem eine Navigations-App Menschen von der Hauptstraße aus in Nationalparks geschickt habe, wo sie sich dann verlaufen hätten oder ihre Fahrzeuge stecken geblieben seien. Statt eine App zu nutzen, solle man den Schildern folgen und offizielle Karten oder andere Navigationsgeräte verwenden.

(Mit Material von dpa)

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