Unser Fleischhunger ist eine nicht unwesentliche Ursache für die Klimakrise. Der Grund: Für die Produktion und Verarbeitung von Tierfutter, aber auch die klimaschädlichen Verdauungsgase von beispielsweise Rindern fallen große Mengen an CO2-Emissionen an. Die Folgen sind fatal und reichen von der Erderhitzung über das Artensterben bis hin zu Hunger und Wasserknappheit.
Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gehen 14,5 Prozent aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen auf das Konto der Nutztierhaltung. Dass wir runter von den Emissionen müssen – und daher auch unseren Fleischkonsum reduzieren sollten, ist den meisten mittlerweile klar.
Aber muss das zwangsläufig bedeuten, dass man vom Steak auf Seitan umsteigen muss? Nicht unbedingt, denn es gibt eine weitere Alternative – und die dürfte allen voran Fleischliebhaber:innen zusagen: kultiviertes Fleisch.
Laut einer Reihe von Studien wirkt sich kultiviertes Fleisch, das direkt aus Zellen gezüchtet wird, um bis zu 92 Prozent weniger auf die globale Erhitzung aus. Dazu kommt noch, dass es 93 Prozent weniger Luftverschmutzung verursacht, 95 Prozent weniger Land und 78 Prozent weniger Wasser verbraucht, als es bei der konventionellen Rindfleischzucht der Fall wäre.
Kein Wunder, dass immer mehr Länder auf kultiviertes Fleisch setzen. In Australien steht die Zulassung jetzt kurz bevor: Anfang dieses Jahres beantragte Vow als erstes australisches Unternehmen die behördliche Zulassung im Land.
Nach monatelanger wissenschaftlicher und sicherheitstechnischer Prüfung des Produkts und seiner Herstellungsmethode ist die Food Standards Australia New Zealand (FSANZ) nun zu dem Schluss gelangt, dass das kultivierte Fleisch zum Verzehr geeignet ist. Das berichtete das vegane Wirtschaftsmagazin "Vegconomist".
Bei dem kultivierten Fleisch handelt es sich um eine aus Zellen gezüchtete, japanische Wachtel, die ohne Antibiotika auskommt. Die Zulassung könnte das Wirtschaftswachstum ankurbeln und zudem die dringend benötigte Diversifizierung der Eiweißversorgung in der Nahrungsmittelindustrie fördern.
Bis 2030 könnte der weltweite Wert von kultiviertem Fleisch bis zu 25 Milliarden US-Dollar erreichen und bis zu zehn Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. Gegenüber dem "Vegconomist" erklärte der geschäftsführende Direktor von Food Frontier, Simon Eassom: