Nachhaltigkeit
Good News

Ungewöhnliches Naturschutzprojekt: Wasserbüffel retten Orchideen-Arten

Die Guten geschützt, die Schlechten abgegrast: 5 Wasserbüffel kümmern sich am Lech in Bayern um den Erhalt seltener Pflanzen (Symbolbild).
Die Guten geschützt, die Schlechten abgegrast: 5 Wasserbüffel kümmern sich am Lech in Bayern um den Erhalt seltener Pflanzen (Symbolbild). Bild: iStockphoto / RudiHulshof
Good News

Ungewöhnliches Naturschutzprojekt: Wasserbüffel retten Orchideen-Arten

03.10.2021, 13:0603.10.2021, 13:06
Mehr «Nachhaltigkeit»

In Bayern, in einem Wald bei Oberndorf am Lech, schauen aus dem dichten Grün von Gestrüpp und Büschen fünf große gehörnte Köpfe heraus. Durch die Eindeichung für die Wasserkraftnutzung des Lech hatte die natürliche Orchideen-Population stark gelitten. Dagegen sollen die Tiere, die das Ufer des Flusses beweiden, nun helfen: Sie fressen schlichtweg das Gras, das die Orchideen verdrängt und bereiten so den seltenen Pflanzen wieder Platz.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) hatte sich eine Ausnahmeregelung überlegt, um den stark gefährdeten und europaweit geschützten Frauenschuh und andere seltene Pflanzenarten zu retten. Auf insgesamt fünf Hektar Wald und Ufergelände weiden nun die fünf Wasserbüffel.

Den Orchideen wurde mit der Bedeichung des Flusses der ideale Bodengrund genommen

Als der Lech noch frei fließen konnte, schaffte er durch Hochwasser immer wieder neue Kiesbänke. Auf diesen konnten die seltenen Pflanzen ungehindert wachsen und sich verbreiten. Durch die Eindeichung wurde diese natürliche Dynamik unterbrochen, heute gibt es keine neuen Kiesbänke mehr am Lech. Der auf nährstoffarme Böden spezialisierte Frauenschuh, aber auch andere derartige Pflanzen wie beispielsweise das Heideröschen, die Weiße Segge oder die Echte Steinsame wurden in der Folge von dominanten Gräsern verdrängt.

(lmk)

Klimakrise: Hungrige Ziegen verhindern Waldbrände in Spanien
Spanien kämpft diesen Sommer wieder mit zahlreichen Waldbränden. Ein neues Pilotprojekt zeigt, wie Tiere Ausbrüche verhindern können.
Die gestiegenen Temperaturen und langen Dürreperioden durch die Klimakrise bieten dem Feuer ideale Bedingungen, um sich auszubreiten – die Vegetation in Spanien ist extrem trocken. In Galicien ist derzeit schon eine Fläche von rund 11.500 Hektar verbrannt. Auch in der Nähe von Madrid kam es zu Bränden, bei denen laut Angaben der Behörden ein Mann ums Leben kam.
Zur Story