Nachhaltigkeit
Good News

Studie: Vogelzwitschern kann die mentale Gesundheit verbessern

Wildeshausen (Low Saxon
Forschende haben neue Effekte des Vogelzwitscherns entdeckt.Bild: iStockphoto / Ornitolog82
Good News

Studie: Vogelzwitschern kann die mentale Gesundheit verbessern

02.11.2022, 11:3202.11.2022, 11:32
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Geräusche, die unseren Alltag in der Stadt bestimmen, sind nicht immer angenehm: Autos hupen, die Durchsagen in der U-Bahn tönen und überall wird auf Baustellen lautstark gebohrt. Das kann mit der Zeit zur Belastung werden, denn Lärm begünstigt psychische Erkrankungen. Die Natur dagegen hilft, zur Ruhe zu kommen.

Wie sehr, haben Forschende des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf jetzt herausgefunden. Ihre Untersuchungen zeigen, dass Vogelgezwitscher gegen schlechte Stimmung, Ängste und paranoide Gedanken hilft.

A common nightingale sitting in a bush, sunny morning in springtime, Vienna (Austria)
Vogelgezwitscher hat einen starken Effekt auf unser Wohlbefinden. Bild: iStockphoto / Stefan Rotter

Naturgeräusche stimulieren das Gehirn

Wie lassen sich die Ergebnisse der Studie erklären? Die Amygdala, der Bereich im Gehirn, der bei Stress aktiviert wird, ist bei Personen, die in der Stadt wohnen deutlich aktiver. Deswegen neigen sie zu psychischen Erkrankungen.

Landschaften mit viel Vegetation können hingegen dazu beitragen, dass schlechte Gedanken verschwinden und die Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung steigen. Diese Wirkung macht sich auch in der Amygdala bemerkbar.

Um herauszufinden welche Effekte die Natur auf unser Wohlbefinden hat, hat das Berliner Forscherteam ein Experiment gestartet. Sie forderten ausgewählter Teilnehmer:innen dazu auf, täglich eine Stunde lang in der Natur spazieren zu gehen, während die Kontrollgruppe in der Stadt bleiben sollte. Schon nach einem einstündigen Spaziergang war die Aktivität der Hirnregion ähnlich gering wie die von auf dem Land lebenden Menschen.

Vogelzwitschern hilft gegen Paranoia

Doch es ist nicht notwendig, eine Stunde am Tag in der Natur zu verbringen, um sich besser zu fühlen. Bereits sechs Minuten lang Vogelgesang zu lauschen, hat den Teilnehmer:innen geholfen, sich besser zu fühlen. Das liegt auch daran, dass die Vogelstimmen mit der natürlichen Umwelt assoziiert werden und sie so vom Stress der Umgebung und der eigenen Gedanken ablenken.

Dass die Natur unser Wohlbefinden steigert, war bereits bekannt. Neu ist allerdings, dass das Vogelgezwitschern auch paranoide Gedanken mindern kann. Die Forschenden erklären das damit, dass Naturgeräusche im Gegensatz zum Stadtlärm oder auch dem Kontakt mit anderen als nicht bedrohlich wahrgenommen werden.

Radfahren in Berlin: Tempelhof-Schöneberg testet abgefräste Kopfsteinpflaster
Wer mit dem Fahrrad über Kopfsteinpflaster fahren muss, wird oft durchgeruckelt. Weil das alles andere als angenehm ist, hat ein Berliner Bezirk nun eine neue Methode getestet, um das Fahrerlebnis für Radfahrer:innen zu verbessern.

Wer mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist, braucht oft starke Nerven. Manchmal ist kein Radweg ausgewiesen und man ist gezwungen, neben Autofahrer:innen zu radeln, die den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nur noch aus der Fahrschule kennen. Manchmal machen einem auch unübersichtliche Kreuzungen zu schaffen oder es tritt völlig unerwartet ein Fußgänger auf die Radstrecke und man muss eine Vollbremsung hinlegen.

Zur Story