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Weniger Essen verschwenden: Neues Gerät erkennt Reifegrad von Obst und Gemüse

Rotten, old fruit and vegetables. Fruit and vegetable waste on compost
Ein neues technisches Gerät kann helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.Bild: iStockphoto / Astrid860
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Lebensmittel-Retter: Neues Gerät erkennt Reifegrad von Obst und Gemüse

03.02.2024, 12:37
Mehr «Nachhaltigkeit»

Jeder kennt es, keiner mag es: Man vergisst, Lebensmittel im Kühlschrank rechtzeitig aufzubrauchen und sie werden schlecht. Wenn Lebensmittel im Mülleimer landen, ist der Ärger groß. Was für eine Verschwendung von Geld und Ressourcen!

Trotzdem passiert es den meisten Menschen immer wieder, dass sie Obst und Gemüse nicht rechtzeitig essen oder offene Lebensmittel im Kühlschrank vergessen.

Statistisch landet weltweit rund 17 Prozent aller Lebensmittel ungenutzt in der Tonne. Laut "Food Index Report 2021" der Vereinten Nationen (UN) sind das schätzungsweise 931 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr. Eine neue Erfindung könnte helfen, diese Lebensmittelverschwendung zu stoppen.

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Frische-Scanner auf Molekularebene

Ein britischer Unternehmer hat nun ein Gerät entwickelt, das Obst und Gemüse scannt und erkennt, wie frisch es noch ist, berichtet das "Goodnewsnetwork". Wie das funktionieren kann? Zum Beispiel wird eine Erdbeere mit Licht durchleuchtet. Algorithmen im Scanner erkennen die Konfigurationen von Wasser, Zucker und anderen Verbindungen wie Ethyl und Alkohol in der Frucht und berechnen ganz genau, wie viele Tage das Obst noch genießbar ist.

Jede Frucht muss jedoch einzeln gescannt werden, denn sie hat ihren eigenen molekularen Fingerabdruck, der anzeigt, wann sie kurz vor der Fäulnis steht.

Eine praktische Entscheidung, die scheinbar auf Neugier stößt: Denn sobald der Scanner den Reifegrad der Frucht bestimmt hat, können Lieferanten und Einzelhändler entscheiden, wie sie es am besten verwenden. Meist wird sehr reifes Obst reduziert angeboten, damit es schnell verzehrt wird und nicht weggeworfen werden muss. Der Scanner der Firma One Third wird bereits in Supermärkten, Vertriebszentren und an Knotenpunkten der Lieferkette eingesetzt.

Den Namen hat sich OneThird dabei bewusst gegeben: So soll das Bewusstsein der Menschen dafür geschärft werden, dass ein Drittel der von Menschen produzierten Lebensmittel verschwendet wird. Ein Grund dafür ist, dass zu wenig regional eingekauft wird. Somit müssen die Produkte, auch verderbliche, über große Entfernungen transportiert werden und verderben schneller.

40 Prozent der Lebensmittelabfälle sind Frischprodukte

Die tragbaren Scanner von OneThird basieren auf einer Technologie, die ursprünglich für den medizinischen Bereich entwickelt wurde. "Ich habe mir die Herausforderungen in der Lebensmittelversorgungskette angeschaut, die irgendwie kaputt ist", sagte Marco Snikkers, Gründer und CEO von OneThird, dem Fast Company Magazine. "Wir begannen, mit Leuten aus der Branche zu sprechen und fanden heraus, dass 40 Prozent der Lebensmittelabfälle Frischprodukte sind."

Wenn die Haltbarkeit der Lebensmittel rechtzeitig erkannt wird, können viele Lebensmittel vor der Mülltonne bewahrt werden. Kämen nur 24 Stunden zusätzlicher Haltbarkeitsdauer bei einer Charge von Produkten hinzu, würde das laut OneThird bei den größten Lebensmittelketten einen Unterschied zwischen einer Million Dollar Verlust oder einer Million Dollar Gewinn bedeuten.

Derzeit ist das Unternehmen in der Lage, die Haltbarkeitsdauer von Erdbeeren, Tomaten, Avocados und Blaubeeren zu bestimmen. Demnächst soll es ein Update geben, das auch Trauben, Bananen, Mangos und Himbeeren umfasst.

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