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Großbritannien verbietet Einweg-E-Zigaretten

ARCHIV - 26.01.2023, Baden-W
Großbritannien will gegen die Einmal-Zigaretten vorgehen. Bild: dpa / Marijan Murat
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Großbritannien verbietet Einweg-E-Zigaretten

29.01.2024, 15:39
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Bunte Verpackung in knalligen Farben oder metallischem Glanz, dazu süße und fruchtige Geschmacksrichtungen: Vieles an den gängigen Einweg-E-Zigaretten spricht besonders Kinder und Jugendliche an. Dass die selbstverständlich noch nicht rauchen dürfen, hält sie offenbar nicht vom Vapen ab. Vor allem bei Minderjährigen erfreuen sich die E-Zigaretten, die so gar nicht nach gängiger Zigarette schmecken, großer Beliebtheit.

Aber nicht nur die Gesundheit der Rauchenden leidet unter der Einmal-Zigarette, sondern auch die Umwelt – denn bei der E-Zigarette handelt es sich um ein Wegwerfprodukt. Nach etwa 600 Zügen landet die E-Zigarette dann im Müll. Auf diese Probleme reagiert Großbritannien mit harten Maßnahmen: Einweg-E-Zigaretten sollen so etwa gänzlich verboten werden.

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Doch die britische Regierung hat sich noch weitere Schritte vorgenommen. Ziel der angedachten Maßnahmen ist es, vor allem den Konsum bei Minderjährigen zu senken. Deshalb sollen die E-Vapes zukünftig nur noch in unauffälligeren Verpackungen angeboten werden. Und auch an den Geschmacksrichtungen könnte sich einiges ändern. Aktuell reicht die Auswahl von Zuckerwatte bis zu Grüner-Apfel-Gummibär.

Die Vapes unterscheiden sich also nicht nur optisch kaum von tatsächlichen Süßigkeiten, die sich an Kinder richten, sie schmecken auch noch wie Gummibärchen oder Zuckerwatte. In Großbritannien dürfen aus diesem Grund bald nur noch wenige Sorten angeboten werden.

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Besonders bei Jugendlichen sind die E-Vapes beliebt.Bild: PA Wire / Nicholas.T.Ansell

Das harte Vorgehen der Regierung erfolgt nicht ohne Grund: Speziell die jüngsten Brit:innen mögen die knalligen E-Zigaretten mit den süßen Geschmäckern. Etwa jede:r zehnte Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren greift zu den Vapes. Das bemerken auch die Lehrer:innen. Bei ihren Schüler:innen würden sie vermehrt Suchtverhalten beobachten – kein Wunder bei dem hohen Nikotingehalt.

Großbritannien: Laut Schätzung landen pro Woche fünf Millionen Vapes im Müll

Auch für die Umwelt sind die Nikotin-Bomben nicht ganz ohne. Bei den E-Zigaretten handelt es sich nämlich um schwer recyclebare Elektrogeräte. Sie können Batterien, Akkus oder auch mal gefährliche Chemikalien enthalten. Die meisten entsorgen sie jedoch ganz gemütlich im Hausmüll oder schmeißen sie gleich auf die Straße.

Jede Woche werden in Großbritannien schätzungsweise fünf Millionen Einweg-Vapes weggeworfen. Damit ist nun jedoch Schluss. Die Einmal-E-Zigaretten sollen gleich ganz verboten werden.

Vor allem starke Raucher:innen, die es nicht schaffen, die Finger von Zigaretten zu lassen, können von Vapes profitieren. Mit ihnen kann etwa die Nikotin-Menge gezielt gesenkt werden. "Daher kann Dampfen zwar ein nützliches Instrument sein, um Rauchern beim Aufhören zu helfen", weiß auch der britische Premierminister Rishi Sunak. Trotzdem sei die Vermarktung an Minderjährige nicht akzeptabel.

ARCHIV - 05.05.2023, Niedersachsen, Hannover: Mehrere Einweg-E-Zigaretten liegen auf einem Tisch. Mehr Kinder und Jugendliche greifen regelm��ig zur E-Zigarette. (zu dpa "DAK: Mehr Heranwachsende ...
Einmal-E-Zigaretten sind häufig ansprechend bunt.Bild: dpa / Moritz Frankenberg

Britischer Premier Sunak will gegen Rauchen vorgehen

Sunak will nicht nur gegen die bunten Einmal-Vapes vorgehen. Pro Jahr sterben in Großbritannien rund 80.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Angesichts dieser Zahlen soll es härtere Gesetze geben. Unter anderem soll etwa das Alter, ab dem Tabak legal gekauft werden kann, jährlich erhöht werden.

(Mit Material der dpa)

Forscher recyclen Wirkstoffe und Chemikalien aus alten Medikamenten

Alte Arzneimittel werden normalerweise entsorgt und dann verbrannt. Das ist eine große Verschwendung von Ressourcen, finden Forschende. Denn die Chemikalien, die sich in alten Tabletten und Kapseln befinden, können weiterhin nützlich sein. Die Wissenschaftler:innen der Uni Erlangen arbeiten deshalb an der Entwicklung von Verfahren, um mehr aus den alten Medikamenten herauszuholen. Sie wollen Wirkstoffe und Chemikalien aus verschiedenen Medikamenten recyceln und diese für mehrere Zwecke wiederverwenden. Das ist ihnen bereits gut gelungen.

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