In Kap Verde, einem Staat auf einer vulkanischen Inselgruppe vor der Nordwestküste Afrikas, lebt die Caretta-Meeresschildkröte, die auch als "Unechte Karettschildkröte" bezeichnet wird. Nachdem die Population in den letzten Jahren stark bedroht war, hat sie sich nun sichtlich erholt.
Während es 2015 nur noch knapp 11.000 Schildkröten-Nester in Kap Verde gab, waren es im vergangenen Jahr fast 200.000. Damit lebt in dem Inselstaat die womöglich größte Caretta-Meeresschildkrötenpopulation der Welt.
Dass sich die Schildkrötenpopulation so gut erholen konnte, hängt vor allem mit einem strengen Gesetz zusammen, das das Jagen von Meeresschildkröten in Kap Verde verbietet und vor drei Jahren beschlossen wurde. Zudem setzen sich mehrere NGOs für das Überleben der Schildkröten ein. Sie schützen die Tiere vor Wilderern mit Patrouillen, Drohnen und dem Einsatz von Spürhunden.
Nicht nur die Jagd durch Wilderer bedroht die Meeresschildkröten. Die Nestruhe der Tiere wird auch von Touristen gestört. Zudem sind sie durch Plastik im Meer und den Klimawandel bedroht.
Die durch die Klimakrise erzeugte Erderwärmung hat auf die Schildkröten einen besonders verheerenden Effekt: Weil ihr Geschlecht von der Temperatur bestimmt wird und bei hohen Temperaturen im Sand aus allen Eiern ausschließlich Weibchen schlüpfen, müssen sie umso mehr geschützt werden. Umso erfreulicher ist es, dass es der Regierung und den NGOs auf Kap Verde gelungen ist, die Bestände in den letzten Jahren besser vor Wilderern zu schützen.
(sb)