Die Bundesregierung verbannt den Rohstoff Palmöl ab 2023 aus der Treibhausgasminderungs-Quote. Für die Flora und Fauna rund um den Äquator ist das eine gute Nachricht. Bislang war es Energiekonzernen erlaubt, ihren Biokraftstoffen Palmöl beizumischen. Wer sich einmal näher mit dem Einsatz von Palmöl in der Industrie beschäftigt hat, wird feststellen, dass der Rohstoff in vielen Lebensmitteln enthalten und auch fast immer Teil von Biosprit ist. Laut WWF enthält zudem jedes zweite Lebensmittel im Supermarktregal Palmöl. Bei Biosprit ist es ebenfalls eine beliebte Rohstoffbeigabe, da günstig und ergiebig. Die Auswirkungen des Anbaus der Palmen sind jedoch verheerend.
19 Millionen Hektar beträgt die Anbaufläche von Palmen rund um den Äquator. Mit der Rodung und Umwandlung dieser Flächen werden die dort lebenden Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben. Tiger, Orang-Utans und viele Vogelarten kommen durch die Zerstörung der Wälder ums Leben oder verlieren ihr Zuhause. Weltweit steigt die Nachfrage nach dem billigen Rohstoff Palmöl - die dadurch verursachten Probleme jedoch gleichermaßen.
Die Entscheidung der Bundesregierung diesbezüglich lässt hoffen. Bis 2023 soll das Palmöl, welches bislang in Biokraftstoffen eingesetzt wurde, durch nachhaltige Stoffe wie Stroh und Gülle ersetzt werden. Nicht zuletzt auch, um die sogenannte Klima-Quote zu erfüllen. Die am 22. September 2021 beschlossene Verordnung zum Verzicht auf Palmöl fußt auf dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote, das der Bundestag im Mai 2021 verabschiedet hatte. Nachhaltig gewonnene Kraftstoffe aus Abfall- und Restprodukten – darunter auch Stroh und Gülle – werden das Palmöl zukünftig ersetzen.
Bisher fiel die Anwendung von Palmöl bei den Biokraftstoffen unter die Treibhausgasminderung-Quote. Diese Quote ist dazu gedacht, Treibhausgase und Emissionen zu minimieren. Dieses letzte Schlupfloch, Palmöl für Kraftstoff zu nutzen, wird mit der neuen Regelung nun ab 2023 geschlossen.
(lmk)