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DB-Tochter mit Wasserstoff-Zügen ab Dezember im Taunus unterwegs

Die 27 Wasserstoff-Züge werden von dem Hersteller Alstom bereitgestellt.
Die 27 Wasserstoff-Züge werden von dem Hersteller Alstom bereitgestellt.bild: alstom
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Weltgrößte Wasserstoff-Zug-Flotte fährt ab Dezember im Taunus

05.07.2022, 11:4005.07.2022, 11:40

Ab Dezember 2022 sollen insgesamt 27 Wasserstoff-Züge auf vier Nebenstrecken im Taunus bei Frankfurt am Main unterwegs sein. Betrieben werden sie von der "Regionalverkehre Start Deutschland GmbH", einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Die Flotte soll die weltweit größte mit umweltfreundlichem Wasserstoff-Antrieb sein.

Der verwendete Wasserstoff kommt aus dem Industriepark Frankfurt-Höchst, wo das Gas bislang als Abfallprodukt der Chemieprozesse in großen Mengen anfällt. Dort wird außerdem eine große Elektrolyse-Anlage gebaut, die mit eingekauftem Grün-Strom Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff spalten wird.

Die 27 Züge der Flotte werden von dem Hersteller Alstom bereitgestellt. Sie benötigen keine Oberleitungen, stattdessen reagiert Wasserstoff in Brennstoffzellen auf dem Zugdach mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Dabei entstehen Wärme und Strom für die Motoren und als Abfallprodukt Wasserdampf.

RMV-Chef und Hessens Verkehrsminister loben bevorstehendes Projekt

Knut Ringat, Chef des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) betont, die Züge seien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch komfortabler als ihre Vorgänger: "Die Wasserstoffzüge bieten mehr Sitzplätze als die bisher eingesetzten Züge, sind leiser und bieten gratis WLAN."

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir zeigt sich stolz angesichts der bevorstehenden Umstellung. "Wir sind in Hessen Vorreiter der Verkehrswende: In rund sechs Monaten wird die weltweit größte Brennstoffzellenzugflotte im Taunusnetz ihren Betrieb aufnehmen. Ich freue mich sehr, dass die dafür notwendige Wasserstofftankstelle auf dem Industriepark Höchst schon betriebsbereit ist. Dann kann es Ende 2022 richtig losgehen", sagte Al-Wazir einer RMV-Pressemitteilung zufolge. Bis 2045 wolle man Klimaneutralität erreicht haben.

"Wir wollen bis 2030 weg vom Diesel und nur noch elektrisch angetriebene Züge fahren lassen", ergänzt auch RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. "Dazu gehören klassische, per stromführender Oberleitung betriebene Fahrzeuge, Wasserstoffzüge, aber mitunter auch batteriebetriebene Einheiten. Mit dem Einsatz der weltgrößten Wasserstoffzug-Flotte mit 27 Fahrzeugen werden wir die Kenntnis über alternative Antriebe weit über den RMV hinaus gewinnen."

(sb/dpa)

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