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Polen: Schildkröten werden durch Programm vor dem Aussterben geschützt

Schildkröten sind generell niedliche Tiere, aber so klein sind sie noch bezaubernder.
Schildkröten sind generell niedliche Tiere, aber so klein sind sie noch bezaubernder.Facebook / Wydział Biologii i Ochrony Środowiska Uniwersytetu Łódzkiego / MATEUSZ KOWALSKI
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Schutz von europäischen Schildkröten: Polen meldet große Erfolge

Eine Mission zum Schutz der Tiere in Łódź meldet das Überleben aller Jungtiere, die sie zur Pflege aufgenommen hatte.
26.10.2025, 11:5726.10.2025, 11:57

Einst war die kleine Europäische Sumpfschildkröte ein häufiger Anblick in den Teichen, Flüssen und Sümpfen Zentralpolens. Doch menschengemachte Umwelteinflüsse und der Verlust geeigneter Brutplätze setzten den Beständen stark zu. Hinzu kamen neue Bedrohungen durch invasive Arten, auf deren Speisekarte Eier und Jungtiere der Schildkröte stehen. Dadurch wurde ihre ohnehin geringe Nachwuchsrate weiter verringert.

Seit 1935 steht die Art deshalb unter strengem Schutz. Auch heute gilt die Europäische Sumpfschildkröte in Polen weiterhin als vom Aussterben bedroht.

Schildkröten: vom Aussterben bedroht – und doch nicht verloren

"Die Europäische Sumpfschildkröte ist aus unserer Region vor allem aufgrund menschlicher Einflüsse verschwunden – durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten, Verschmutzung und Beutegreifer", erklärt die Universität Universität Łódź laut "Notes from Poland". Man habe nun die Chance, "diesen Trend umzukehren".

Biolog:innen der Universität in Polen haben daher in Kooperation mit dem Orientarium Zoo in Łódź und einigen regionalen Organisationen ein Programm gestartet, um den Fortbestand der bedrohten Tiere zu sichern.

In diesem werden junge Schildkröten unter kontrollierten, aber natürlichen, Umständen großgezogen, um sie in ihren verletzlichen jungen Jahren zu schützen. Denn die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige einheimischen Schildkröten-Art Polens.

Das Ziel sei, den "König der polnischen Gewässer" in der Region Łódź wieder heimisch werden zu lassen. In einem aktuellen Bericht teilten die Forschenden mit, dass alle 50 Jungtiere, die im vergangenen Jahr aufgezogen wurden, überlebt hätten und sich in "exzellentem Zustand" befänden. Dieses Ergebnis markiert einen bedeutenden Erfolg in dem langfristigen Projekt.

Polen: Zoo sichert das Überleben der Europäischen Sumpfschildkröte

In der Wildnis hingegen würden nur etwa ein Prozent von ihnen überleben, der Rest würde von Fressfeinden erbeutet werden.

Die Jungtiere werden daher aus dem Polesia Nationalpark in Polens Osten in den Zoo in Łódź gebracht. Dort werden sie dann von Expert:innen gehegt und gepflegt.

Die kleinen Schildkröten verbringen dabei drei Jahre in speziell eingerichteten Innengehegen, die ihre natürlichen Lebensbedingungen möglichst realistisch nachbilden sollen. So sind sie Temperaturschwankungen, Sonnenlicht und natürlicher UV-Strahlung ausgesetzt und müssen ihre Nahrung selbst finden.

Europaeische Sumpfschildkroete (Emys orbicularis), treibt an der Wasseroberflaeche, Griechenland, Peloponnes, Kaiafa-See European pond terrapin, European pond turtle, European pond tortoise (Emys orbi ...
Eine europäische Sumpfschildkröte in freier Wildbahn sieht so aus.Bild: imago images / blickwinkel

Diese Maßnahmen sollen ihr natürliches Verhalten stärken und sie auf das Überleben in freier Wildbahn vorbereiten.

"Größer bedeutet sicherer", erklärt die Biologie-Abteilung der Universität in einem Facebook-Post. Das würde ihre "Überlebenschancen nach der Auswilderung erheblich" steigern. Rund 150 Tiere sollen in den kommenden Jahren zurück in ihr natürliches Habitat gebracht werden.

Thailand: Tierschützer vermelden Erfolg beim Schutz von Meeresschildkröten
Die Lebensumstände für Meeresschildkröten scheinen sich jedes Jahr weiter zu verschlechtern. Manche Populationen sind stabil, andere stark bedroht. In Thailand haben Mitarbeitende eines Nationalparks nun eine Entdeckung gemacht, die Hoffnung spendet.
Meeresschildkröten ziehen eigentlich große Sympathien auf sich, doch ihr Schutz lässt zu wünschen übrig. Immer wieder verfangen sich die Tiere in Fischernetzen oder verschlucken Plastikmüll, weil sie ihn mit Nahrung verwechseln. Manche verenden daraufhin qualvoll.
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