
Was für ein toller Hecht: Jetzt lebt er in der Seine.Bild: Getty Images/iStockphoto / abadonian
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Die Wasserqualität in der Seine hat sich deutlich verbessert. Sogar Hechte konnten dort wieder beobachtet werden.
13.08.2025, 13:5713.08.2025, 13:57
Die Seine in Paris hatte jahrelang einen schlechten Ruf. Wegen der niedrigen Wasserqualität litten Flora und Fauna, im Fluss zu baden, wurde verboten.
Der Versuch, diese Entwicklung umzukehren, war offenbar erfolgreich. Nun leben sogar wieder Hechte in der Seine – und das sagt viel aus.
Paris: Seine war für niedrige Wasserqualität bekannt
Mehr als 100 Jahre lang war das Baden in der Seine verboten. Der Grund: Das Wasser war zu dreckig. Denn bis vor einigen Jahren leiteten etwa 23.000 Pariser Haushalte ihr Abwasser in den Fluss ab. Das verpasste der Seine den Spitznamen "Toilette von Paris".
Für die Olympischen Spiele 2024 sollte sich alles ändern. So wurden unter anderem Rückhaltebecken eingebaut, die verhindern sollen, dass das Regenwasser in den Fluss läuft. Mehr als eine Milliarde Euro wurde investiert, damit Pariser:innen dort wieder schwimmen können.
Zu den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr wurde das immerhin den Athlet:innen erlaubt, im Mai dieses Jahres wurde dann die erfreuliche Nachricht verkündet, dass sich alle Menschen in drei Seine-Freibädern abkühlen dürfen.
Einen kleinen Dämpfer gab es dennoch: Nur einen Tag nach der Eröffnung mussten die drei Bäder wegen einer befürchteten Verschlechterung der Wasserqualität durch Regen vorübergehend wieder schließen.
Bis zum 31. August sollen die Bäder noch geöffnet bleiben, solange die Wasserqualität, die regelmäßig überwacht wird, dafür ausreichend ist.
Frankreich: Hechte in der Seine gesichtet
Die schlechte Wasserqualität machte in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur den Menschen zu schaffen, sondern auch Flora und Fauna.
In der Seine und der Marne, die ebenfalls in die Seine mündet, wurde jetzt eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Dabei wurden Arten gezählt, die in den Flüssen leben. Das erfreuliche Ergebnis: 35 bis 40 Arten konnten verzeichnet werden, doppelt so viele wie vor 30 Jahren.
Die Rückkehr des Hechts wurde dabei besonders positiv hervorgehoben. Er zählt laut den Fachleuten zu den sogenannten Schirmarten: Dabei handelt es sich um Arten, deren Schutz das Überleben mehrerer Arten in einem Ökosystem sichert. Da sie hohe Ansprüche haben, wird durch ihren Erhalt auch das Überleben weniger anspruchsvoller Tiere und Pflanzen gesichert.
Oder um es einfacher auszudrücken: "Geht es dem Hecht gut, bedeutet das, dass es auch vielen anderen Arten gut geht", wie Charlie Rozpeczny, Mitglied des Pariser Anglerverbands, gegenüber dem französischen Nachrichtenportal TF1-Info erklärte.
Endgültig aufatmen könne man laut Einschätzung der Expert:innen deswegen noch nicht. Auch invasive Arten wie Grundeln, die eigentlich aus Osteuropa kommen, vermehren sich in der Seine.
Steigende Temperaturen aufgrund der Klimakrise können die Situation dauerhaft verschlechtern, durch die Zersetzung der Pflanzen können sich Nährstoff- und Sauerstoffgehalt verändern, worauf der Hecht sehr empfindlich reagiert.
Immerhin: Aktuell geht es dem Hecht gut. Weitere Zählungen an anderen Punkten der Seine und Marne sollen folgen, um noch mehr Informationen über die Artenvielfalt der Flüsse zu erfahren.
Es ist eine absolute Horrorvorstellung: Ratten, die aus der Toilette kommen. Aber ist das überhaupt möglich? Die Antwort findest du hier.
Du sitzt auf der Toilette und erledigst, was man dort halt so erledigt, und auf einmal beißt dir eine Ratte in den Po – schlimmer geht es eigentlich nicht.