Vegane Burger sind denen mit Fleisch mittlerweile in Geschmack und Aussehen zum Verwechseln ähnlich. Bild: pexels / Pixabay
Good News
Wurden Menschen, die kein Fleisch essen, noch vor wenigen Jahren als absolute seltsam oder als Öko-Freaks abgestempelt, gehört vegane Ernährung mittlerweile selbst im Sortiment der Discounter zum Standard-Repertoire wie Milch und Eier. Auch in nahezu jedem Restaurant (zumindest in den Großstädten) findet sich heute mindestens eine vegane Alternative, wenn nicht eine ganze Seite in der Speisekarte.
Dass der vegane Markt lukrativ ist, haben mittlerweile auch Platzhirsche wie Burger King, Subway und McDonald's verstanden und versuchen zunehmend, ihr Sortiment ebenfalls für die neue Zielgruppe anzupassen. Ein Neuling auf dem Markt könnte diesen Ambitionen jetzt allerdings etwas entgegensetzen – und das mit einem tatsächlich nachhaltigen Konzept.
Neue Fast-Food-Kette wandelt Happy Meal ab – mit cleverem Konzept
"Mr. Charlie's ist hier, um Fast Food neu zu definieren", kündigen die Gründer:innen einer neuen Fast-Food-Kette aus den USA auf ihrer Website an. Die erste Filiale eröffnete das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr in Los Angeles, nun wird nach Australien expandiert.
Das Konzept an sich ist nicht neu, doch die Aufmachung scheint vor allem die junge Community auf Social Media zu überzeugen. Denn die Speisekarte von Mr. Charlie's ist nicht groß, dafür hat sie enormen Wiedererkennungswert: Alles sieht aus wie beim Fast-Food-Riesen McDonald's.
Von "Not a Hamburger" über "Not a Cheeseburger" bis zum "Frowny" – einer Menü-Tüte, die aussieht wie das aus Kindertagen bekannte Happy Meal – ahmt der neue Stern am Fast Food Himmel quasi alle Klassiker von McDonald's nach. Der einzige Unterschied besteht in den Inhaltsstoffen, denn alle Produkte sind komplett vegan. "Rette die Welt, iss Pflanzen", kommentiert Mr Charlie's.
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Auf Tiktok und Instagram sind die drei bereits existierenden Läden von Mr. Charlie's längst ein Hype. Neben den Filialen in Los Angeles, San Francisco und Venice soll nun mit einem Laden in Sydney der erste Versuch folgen, außerhalb der USA durchzustarten.
Mr. Charlie's überzeugt mit gesellschaftspolitischem Statement
Das Unternehmen verfolgt laut eigenen Angaben nicht nur nachhaltige Ziele in Bezug auf Ernährung, sondern auch hinsichtlich gesellschaftlicher Entwicklung. Demnach wolle man eine "Brücke" für zweite Chancen sein. Das Team bei Mr. Charlie's ermögliche entsprechend etwa Menschen, die aus der Obdachlosigkeit, dem Gefängnis oder einer Suchterkrankung in ein neues Leben starten, eine Anstellung.
"Wir befassen uns mit ernsten Themen, mit einem nicht ganz so ernsten Ansatz", erklärt das Unternehmen auf seiner Website. Wie ernst Fast-Food-Riese McDonald's das Ganze nehmen wird, bleibt entsprechend abzuwarten. Mit seinem quasi 1:1 nachempfundenen Design und einer provokanten Lage, direkt gegenüber einer McDonald's-Filiale in den USA, scheint eine baldige Klage gegen Mr. Charlie's, nicht unwahrscheinlich.
Zwar bleibt das Sortiment und die Ausbreitung des neuen Unternehmens zunächst auf Start-up-Größe. Mit seinen besonderen Angeboten dürfte Mr. Charlie's aber bei der jungen veganen Community in den USA punkten.
Auch die Marktführer McDonald's und Burger King bieten mittlerweile vegane Optionen auf der Karte, letzterer eröffnete im vergangenen Jahr sogar eine vollständig vegane Filiale. Aufgrund ihrer fragwürdigen Haltung in Bezug auf Tierhaltung und Nachhaltigkeit verzichten viele Veganer:innen allerdings trotzdem auf einen Besuch.
In Deutschland ernähren sich laut einer Erhebung der Firma "Veganz" etwa 1,5 Millionen Menschen vegan, ganze 5 Millionen ernähren sich zumindest vegetarisch oder pescetarisch. Insgesamt leben etwa 6 Prozent der Weltbevölkerung vegan, auch in den USA ernährt sich ein Anteil von etwa 3 Prozent rein pflanzlich.
Die Modewelt hat sich lange von den Farben, Texturen, Fellen und Häuten der Tierwelt inspirieren lassen. Bei der Inspiration alleine blieb es bekanntermaßen nicht – Tierhäute landen immer noch auf Taschen und werden zu Gürteln gemacht; Felle zieren nach wie vor so manche Mäntel und die Federn von Gänsen polstern Winterjacken, während die Federn von bunten Vögeln Kragen von extravaganten Jacken zieren.