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Nachhaltigkeit: Kapitän transportiert Waren klimaneutral per Segelschiff

Der Transport per Segelschiff war bis in 19. Jahrhundert der dominierende Weg (Symbolbild).
Der Transport per Segelschiff war bis in 19. Jahrhundert der dominierende Weg (Symbolbild). Bild: Imago images / Thomas Zimmermann
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Ohne Emissionen – Kapitän transportiert Kaffee und Gewürze mit altem Segelfrachtschiff

11.04.2024, 16:04
Jermain Märtin
Jermain Märtin
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Der Schiffsweg spielt eine große Rolle im weltweiten Transport von Gütern, mehr als 90 Prozent aller Waren werden über die Meere verschifft. Nachhaltig ist dieser aber leider nicht, denn die 14 größten Frachtschiffe stoßen alleine so viel CO₂ aus wie 690 Millionen Autos zusammen.

Der Schiffsfahrtkapitän Cornelius Bockermann hat sich das Ziel gesetzt, der Welt zu zeigen, dass der Frachttransport über das Meer auch nachhaltig sein kann.

Mit dem Segelfrachtschiff "Avontuur", gebaut in den 1920er-Jahren, transportiert er Waren wie Kaffee, Rum oder Kakao – und das komplett ohne Emissionen.

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Schlechte CO₂- und Umweltbilanz der modernen Schifffahrt

Neben den hohen CO₂-Emissionen bringt die Schifffahrt eine Reihe weiterer Probleme mit sich. Fast alle Frachtschiffe werden noch heute mit schmutzigem Schweröl, den Rückstandsölen aus der Raffinerie, betrieben. Zusätzlich wird meistens kein Schadstofffilter – wie er bei PKWs Einsatz findet – verwendet. Das stellt eine hohe Belastung für die Umwelt dar.

Das Umweltbundesamt hat dazu ein paar alarmierende Zahlen veröffentlicht:

  • Der Anteil an Schwefel im Kraftstoff, welcher zu Lungenkrebs und Herzkreislauferkrankungen führen kann, ist in Schweröl bis zu 3500 Mal höher als in Benzin.
  • Etwa 40 Prozent des an Stränden gefundenen Mülls stammt aus der Fischerei oder Schifffahrt.
  • Ein Drittel dieses Verkehrs macht die EU aus. Deshalb gehören Nord- und Ostsee zu den am dichtesten befahrenen Meeren.
  • Der Seeweg ist schon jetzt für 2,6 Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich. Schätzungen zufolge könnten die Emissionen bis 2050 um bis zu 250 Prozent ansteigen.

Politische Gegenmaßnahmen gehen nur schleppend voran. Cornelius Bockermann sagt hierzu gegenüber goingreen: "Wir sind noch lange nicht konsequent genug. Ich glaube, wenn wir so weitermachen, werden uns die Umstände dazu zwingen, konsequent zu sein. Sie werden uns gar keine Alternative mehr lassen."

Die Vision einer nachhaltigen Zukunft

Aus diesem Grund hat Bockermann mit seiner "Avontuur" dem herkömmlichen Frachtverkehr den Kampf angesagt. Sein Modell ist mehr als eine nostalgische Rückbesinnung auf den Segelverkehr. Sie zeigt auch, dass es auch anders geht.

Der Transport über den Seeweg wächst rasant, doch in Sachen Klimaschutz ist die Branche bisher weitaus unregulierter als andere Transportwege. Die Initiative von Böckermann ist eine Reaktion auf die durch die moderne Schifffahrt ausgelösten ökologischen Probleme.

Cornelius Bockermanns "Avontuur" segelt gegen den Strom der Zeit, zeigt aber einen zukunftsweisenden Weg auf. Indem er bewusst auf Windkraft setzt, anstatt auf schädliche Brennstoffe, lenkt er den Blick darauf, wie andere Ansätze in der Schifffahrt klimafreundlich gestaltet werden könnten.

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