Viele Slums in Lagos brauchen eine bessere sanitäre Versorgung und Strom. Bild: imago stock&people / photothek
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In Lagos, der größten Stadt Nigerias, leben Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser, Strom und sanitären Anlagen. In Ago Egun Bariga, einem Stadtteil von Lagos, kämpfen viele Familien täglich ums Überleben. Gekocht wird häufig über offenem Feuer, weil es keine ausreichende Stromversorgung im Slum gibt. Wenn sie Strom benötigt, müssen die Bewohner deshalb auf Dieselgeneratoren zurückgreifen, die gesundheits- und klimaschädliche Emissionen freisetzen. Ein Öko-Projekt soll das ändern – mit klimafreundlichen Maßnahmen, die Wirkung zeigen.
Emissionen reduzieren, Lebensbedingungen verbessern
Um die CO2-Emisionen in Lagos und in anderen Städten weltweit zu reduzieren, sammelt die Organisation C40 mit Umfragen vor Ort Informationen. Ein Mitarbeiter sagte der "Deutschen Welle": "Wir führen eine Art Bestandsaufnahme durch. Für welche Aktivität, also Kochen oder Beleuchtung, wird welche Art Energie verwendet. Wir brauchen diese Informationen, wenn wir einen Aktionsplan erstellen wollen. So können wir auch die informellen Siedlungen in Lagos besser für uns erschließen."
Die Stromnetze in Nigeria sind marode, viele Siedlungen sind gar nicht daran angeschlossen – deshalb die Dieselgeneratoren. Bisher spielte Solarstrom keine Rolle, Mitarbeiter einer Umweltorganisation schulen jetzt jedoch die Bewohner von Ago Egun Bariga. Sie zeigen, wie man ein Solarpanel zusammensetzt und wie daraus Straßenbeleuchtungen gebaut werden.
Solarenergie und Komposttoiletten
Die Nigerianische Regierung will bis 2023 mit 10.000 Mini-Stromnetzen die problematische Stromversorgung unterstützen. Dabei spielt laut "Deutscher Welle" auch Solarenergie eine entscheidende Rolle.
Ein weiteres Problem in den Slums sind die fehlenden Sanitäranlagen. Die meisten Ausscheidungen gehen direkt in den Fluss. Das verschmutzt das Wasser und stellt ein Gesundheitsrisiko für die Bewohner dar. Bis 2025 will die Regierung allerdings dafür sorgen, dass jeder Bewohner Zugang zu einer Toilette hat. Erste Komposttoiletten wurden bereits in dem Slum installiert.
Der lokale Künstler Gani Taiwo verschönert die Öko-Toilettenhäuschen und will die Menschen so dazu motivieren, sie zu benutzen. Bald sollen noch mehr Bio-Fill-Toiletten errichtet werden.
(sb)
Die Verschmutzung durch Plastik ist eines der größten und dringendsten Umweltprobleme, die wir als Menschheit lösen müssen. Denn dieser bleibt nicht nur auf unseren Müllhalden oder dem Boden unserer Städte liegen. Plastikabfall und Mikroplastik sind inzwischen überall zu finden. Auf den Meeren treiben sogar ganze Müllinseln, denn die Strömung der Meere treibt den Müll häufig zusammen.