A+++, A++, A – das aufgestockte Plus-Plus-Plus-System bei elektrischen Geräten macht es Verbrauchern schwer, den Durchblick zu behalten. Welcher Fernseher, Kühlschrank oder Geschirrspüler energieeffizient ist und welcher nicht, soll künftig aber leichter erkennbar werden. Die Labels sollen ab März zu A, B, C, D, E, F und G geändert werden.
Wie hoch der Stromverbrauch eines Geräts ist, soll durch eine geänderte Skalierung ohne Pluszeichen vereinfacht dargestellt werden. In der Vergangenheit sorgte die bisherige Kennzeichnung bei Kunden immer wieder für Verwirrung. Laut "Deutschlandfunk" begrüßt die Grünen-Umwelt- und Gesundheitsexpertin Jutta Paulus die Reform: "Es ist sehr positiv, dass diese wahrhaft nicht zur Transparenz beitragenden Klasse A+ und A++ und so weiter endlich der Vergangenheit angehören, sondern dass es eine klare Klassifizierung von A bis G gibt."
Bei Produkten mit den neuen Energielabels bedeutet A = besonders energieeffizient und G = besonders energieverbrauchend. Um die Entwicklung energiesparsamer Produkte anzutreiben, soll die Kategorie A jedoch zunächst leer bleiben und auch B und C sollen nur wenige Produkte umfassen. Durch die Umstellung auf die neue Skala werden viele Produkte in schlechtere Kategorien eingeordnet, obwohl sich nichts an ihrer Energieeffizienz ändert. Die Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte wachsen.
Damit Verbraucher Produkte miteinander vergleichen können, soll eine Datenbank helfen. Über einen QR-Code können Verbraucher in Zukunft per Smartphone ihre Geräteinformationen abfragen. Patrick Biegon von der Verbraucherzentrale Bundesverband merkt beim "Deutschlandfunk" allerdings an, dass die Datenbank noch größeren Nutzen schaffen könnte, indem man die jährlichen Endenergiekosten zur Verfügung stellt. "Diese Information ist für viele Verbraucher von großem Interesse, allerdings liefert das neue Label dazu auch keine konkreten Zahlen", so Biegon.
Die Vorteile des Energielabels seien jedoch klar: "Angaben zum Energie- und Wasserverbrauch wurden angepasst. Die zugrundeliegenden Messmethoden spiegeln an vielen Stellen das Nutzerverhalten besser wieder. Somit wird es einfacher, diese Orientierungswerte mit dem Alltag abzugleichen. Kunden können besser einschätzen was sie tatsächlich verbrauchen." Laut "Verbraucherzentrale" zählen auch Zusatzinformationen wie die Angabe der Dauer des Eco-Sparprogramms, auf das sich die Verbrauchsangabe etwa bei Wasch- und Spülmaschinen bezieht, zu den neuen Verbesserungen.
Ab März sollen die Labels Schritt für Schritt geändert werden. Den Anfang machen Geschirrspüler und Waschmaschinen. Da es keine einheitliche Änderung zu einem bestimmten Zeitpunkt geben wird, befürchtet die Verbraucherschutzzentrale jedoch ein verwirrendes Nebeneinander der Label.
Mit dem verschärften Klimaziel von 55 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 will die EU-Kommission auch die Energie-Effizienz-Ziele strenger fassen. Die neuen Labels sollen ein erster Schritt auf diesem Weg sein.
(sb)