
Chia-Samen quellen in Flüssigkeit auf und können zum Beispiel mit Kokosmilch als Chia-Pudding vernascht werden. Bild: iStockphoto / undefined undefined
Good News
17.05.2021, 11:3217.05.2021, 11:32
Im Müsli, Smoothie oder als Pudding sind Chia-Samen ein echtes Superfood, denn sie enthalten eine Menge Kalzium, Eisen und fördern die Verdauung. Leider werden sie aus Südamerika hierher importiert – und dabei entstehen hohe CO2-Emissionen.
Weil die Nachfrage nach dem Superfood hierzulande zu hoch war, haben lokale Landwirte in Südamerika vermehrt Pestizide eingesetzt. Das ist weder gut für die Gesundheit noch die Umwelt. Jetzt wurde eine Züchtung der Universität Hohenheim in Stuttgart als erste Chia-Sorte in Deutschland zugelassen – und erhielt direkt Sortenschutz.
Simone Graeff-Hönninger, Leiterin der Arbeitsgruppe Anbausysteme und Modellierung, weist in einer Pressemitteilung der Universität auf einen weiteren Grund hin, weshalb der regionale Anbau von Chia-Samen so wichtig ist: "Mit der Nachfrage steigt auch der Preis, sodass sich die lokale Bevölkerung ein Produkt nicht mehr leisten kann, das eigentlich zu ihren Grundnahrungsmitteln gehört." Wenn die Samen regional in Deutschland angebaut werden, könnten davon auch die heimischen Landwirte profitieren.

So sieht die Blüte der Chia-Pflanze aus.Bild: iStockphoto / sherjaca
Der regionale Anbau galt lange als unmöglich, weil Chia eine sogenannte Kurztagspflanze ist. Das bedeutet: Um blühen und Samen ausbilden zu können, dürfen die Tage eine bestimmte Länge nicht überschreiten. In Deutschland ist das erst im Herbst der Fall. Die Expertin erklärt: "Die Pflanzen sind jedoch sehr kälteempfindlich und erfrieren im Herbst, bevor sie überhaupt Samen bilden können."
Nach einer längeren Suche wurde jetzt eine Sorte gefunden, die sich an das kalte Klima und die langen Sommertage in Deutschland anpassen kann. "Es ist uns gelungen, aus einer Vielzahl an Samen verschiedener Herkünfte eine Sorte zu selektieren, die auch unter Langtagbedingungen, wie bei uns im Sommer, zur Blüte kommt. Für den regionalen Anbau der frostempfindlichen Chiapflanze unter deutschen Klimabedingungen heißt das, dass das Risiko entsprechender Ernteverluste durch Frost kaum noch existent ist", erklärt Graeff-Hönninger.
Das Bundessortenamt hat die Züchtung der Universität Hohenheim unter Schutz gestellt. Somit ist der Weg frei für den gewerbsmäßigen Anbau der Chia-Sorte "Juana".
(sb)
Nashörner sind häufig Ziel von Wilderern, weil sich ihr Horn in Asien teuer verkaufen lässt. Statt die Tiere rund um die Uhr zu bewachen, könnten sie auch auf andere Weise geschützt werden. Das zeigt eine neue Analyse.
Die Nashörner Afrikas sind durch illegale Wilderei stark gefährdet. Allein in Südafrika wurden im vergangenen Jahr Regierungsangaben zufolge 420 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner illegal getötet. Obwohl der internationale Handel mit Nashorn-Hörnern verboten ist, findet der Schmuggel nach Asien, vor allem nach Vietnam und China, weiter statt.