Katy Perry fliegt ins All, um dort für Gleichstellung zu werben, Billie Eilish kommt nach Berlin, um sich für Nachhaltigkeit einzusetzen. Eine schießt sich in den Orbit und mit ihrer Mission den Vogel ab, die andere trifft hingegen ins Schwarze.
Im Festsaal Kreuzberg will Billie Eilish im Rahmen einer Veranstaltungsreihe etwas beitragen, um den Planeten weiterhin zu erhalten. Der Schwerpunkt ist dabei völlig klar und außerdem profitieren die Veranstalter:innen deutlich von der Reichweite der Sängerin.
Die Veranstaltung, die Billie Eilish zusammen mit der Organisation Support+Feed ausrichtet, trägt passend zu einem Titel ihres zweiten Albums den Namen Overheated. Unternehmen wie Live Nation, Black Pearl und The Impact Department sollen ebenfalls vertreten sein. Berlin ist dabei nur einer von vielen Ausrichtungsorten.
In der deutschen Hauptstadt wird es vor allem um pflanzliche Ernährung, nachhaltige Mode und Aktivismus gehen. Die Agentur The Changency, der Partner für Berlin, verspricht zudem einige Überraschungen. Klassischer Marketingsprech, dennoch nett.
Wer hingehen möchte, dürfte schnell enttäuscht sein: Die Tickets waren laut der Agentur bereits nach drei Minuten ausverkauft. Und das, obwohl Billie Eilish definitiv keine Songs performen wird. Wäre auch, um ehrlich zu sein, etwas unnötig und würde den Fokus weg vom eigentlichen Thema lenken. Ohnehin hat die Musikerin noch am selben Tage ein Konzert ihrer Tour in der Berliner Uber Arena vor sich.
Für die Changency-Gründerin Katrin Wipper ist die Veranstaltungsreihe ein wahr gewordener Traum. Es gehe darum "Musik und Kultur z verbunden, um junge Menschen für Nachhaltigkeit zu inspirieren und zum Handeln zu motivieren", schreibt sie auf Linkedin.
"Danke Billie Eilish, dass du deine Reichweite nutzt und schaffst, was Politik und Medien aktuell nicht hinbekommen: Klima & Hoffnung wieder eine Bühne geben – und zwar eine verdammt coole", schreibt sie weiter.
Die Kritik ist berechtigt, immerhin ist das Thema Klimaschutz derzeit ein wenig aus den öffentlichen Debatten verschwunden. Insofern kann ein kleiner Push nicht schaden.