
Atomkraftwerke wurden zuletzt als klimafreundliche Geldanlage eingestuft.Bild: iStockphoto / igorbondarenko
Good News
19.01.2023, 11:4019.01.2023, 11:40
Nach der umstrittenen EU-Einstufung von Gas- und Atomkraftwerken als klimafreundliche Geldanlagen haben Umweltorganisationen ihr eigenes "grünes" Finanzlabel gegründet. Damit können Banken, Investoren und Versicherer nachsehen, ob ihre Investitionen basierend auf wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, wie aus einer Mitteilung mehrerer Organisationen wie dem WWF und Ecos am Mittwoch hervorgeht. So wird etwa Infrastruktur für E-Autos als "grün" gekennzeichnet, die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen jedoch als "rot" – also klimaschädlich.
"Die Initiative soll Klarheit für Investoren schaffen, nachdem die EU Gaskraftwerke, Kernkraftwerke, das Verbrennen von Bäumen, intensive Abholzung und andere schädliche Aktivitäten in der EU-Taxonomie als 'nachhaltig' bezeichnet hat", schrieben die Organisationen.
Eigene Taxonomie soll "strenge Kriterien" schaffen
In der Taxonomie listet die EU Sektoren, in die investiert werden kann, um die Klimakrise zu bekämpfen. Seit Anfang Januar werden darin auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft.
Das hatte für große Diskussionen und Kritik von Umweltorganisationen geführt, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO₂ ausgestoßen wird und bei der Kernspaltung radioaktiver Müll entsteht. Österreich und Luxemburg sowie mehrere Organisationen klagen gegen die EU-Taxonomie.
Der WWF, Ecos und andere Umweltorganisationen wollen mit ihrer eigenen Taxonomie nun "strenge Kriterien" schaffen, damit Finanzinstitute besser einschätzen können, was klimafreundlich ist und was nicht.

Ähnlich wie beim Nutri-Score soll ein farbiges Ampel-System auf den ersten Blick zeigen, was nachhaltig ist.Bild: iStockphoto / wwwebmeister
Konkret sollen nach und nach alle wirtschaftlichen Aktivitäten nach einem Ampel-Prinzip grün, gelb oder rot eingestuft werden. Die Kriterien dafür sollen regelmäßig von einer Gruppe unabhängiger Experten überprüft werden.
(sb/dpa)
Frankreichs Häuser haben ein Problem: Viel zu viele sind so schlecht isoliert, dass sie kaum gegen Hitze schützen. Eine Stiftung versucht jetzt, politische Änderungen zu bewirken.
Frankreich ächzt aktuell unter einer Hitzewelle von nie dagewesenem Ausmaß. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte der Wetterdienst für 84 der insgesamt 101 Départements des Landes für Montag eine Hitzewarnung ausgeben.