
Von jetzt an werden Anlegerinnen und Anleger nach ihren Nachhaltigkeits-Präferenzen befragt.bild: getty images / seb_ra
Good News
02.08.2022, 15:4802.08.2022, 15:48
Seit Dienstag müssen Finanzberater ihre Kundinnen und Kunden im Gespräch nach ihren Nachhaltigkeitszielen bei der Geldanlage fragen. Genauer gesagt: Ob sie mit ihrem Geld auch etwas Gutes für Mensch und Umwelt tun und somit in nachhaltige Geldanlagen investieren wollen. Das gibt eine neue EU-Verordnung vor.
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) unterstützt das Vorhaben, die Nachhaltigkeit auch in der Anlageberatung weiter zu fördern. Indem mehr über Investitionen in grüne Geldanlagen informiert wird, dürfte sich auch die Nachfrage nach nachhaltigen Projekte und Unternehmen erhöhen – so die Hoffnung der DK.
Nachteil: Anlageberatung könnte länger dauern
Wer sich für grüne Geldanlage interessiert, muss allerdings in Kauf nehmen, dass der Beratungsprozess noch länger dauern wird, als er es zuvor getan hat, wie der Bundesverband deutscher Banken in einer Pressemitteilung vorab ankündigte. Die Begründung: Der Prozess der Anlagenberatung sei durch die EU-Richtlinie umfangreicher geworden.
Wie Kundinnen und Kunden nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden sollen, schreiben die Vorgaben der EU genau vor. Die Berater wurden im Vorfeld entsprechend geschult.
Eigene Recherchen werden trotzdem empfohlen
Trotzdem ist es für Kundinnen und Kunden ratsam, sich vor diesen Beratungsgesprächen bereits selbst mit dem Thema nachhaltiges Investieren auseinanderzusetzen und herauszufinden, worauf sie bei der nachhaltigen Geldanlage Wert legen.
Wie bei vielen Produkten ist auch bei Fonds und ETFs auf Greenwashing zu achten – denn nicht alles, was als "nachhaltig" betitelt wird, erfüllt auch tatsächlich strenge Nachhaltigkeitskriterien. Deshalb sind eigene Recherchen unablässig.
(sb)
Es ist kein Geheimnis, dass gerade Containerschiffe viel CO2 in die Luft blasen. Für das Klima natürlich ein großes Problem. Nun gibt es endlich ein straffes Regelkorsett.
Die Schifffahrtindustrie ist eine besonders schmutzige. Seit den 1970er-Jahren sind die Emissionen in dem Bereich, temporäre Schwankungen mal ausgenommen, fast stetig gestiegen. 2023 lag der Ausstoß bei rund 706 Millionen Tonnen CO2. Nach Angaben von Greenpeace verursacht der internationale Schiffsverkehr etwa 2,6 Prozent der weltweiten Emissionen. Um Klimaziele einzuhalten, muss sich also auch hier was ändern.