In Hamburg wurde am Mittwoch Richtfest für Deutschlands höchstes Holz-Hochhaus gefeiert. In dem Hamburger Stadtteil HafenCity steht jetzt das Gebäude "Roots", das 65 Meter hoch ist und 19 Stockwerke beinhaltet.
Mit seiner stolzen Höhe überragt das neue Bauwerk alle bereits bestehenden Holz-Hochhäuser in Deutschland, beispielsweise das "Carl" in Pforzheim und das "Skaio" in Heilbronn. Es ist allerdings nicht das höchste Holzhaus der Welt – diesen Titel trägt "The Ascent" in den USA, mit 87 Meter Höhe.
Das "Roots" besteht bis auf den Sockel und die unteren Geschosse komplett aus Holz. Dafür wurden 5.500 Kubikmeter Nadelholz verwendet. Die tragenden Wände bestehen aus Fichte, Kiefer, Tanne und Buche. In den Fassaden und Terrassen-Belägen wurde Lärchenholz verbaut.
Untergeschoss, Warftgeschoss und Erdgeschoss bestehen aus Stahlbetonbau. Damit soll das Gebäude Stabilität erhalten und gegen Sturmfluten in Hamburg gewappnet sein.
Der Großteil des Holzes, der in "Roots" verbaut wurde, kommt aus der Steiermark in Österreich. Die Verwendung von Holz als Baumaterial macht das Gebäude zu einem Musterbeispiel der Nachhaltigkeit – denn im Vergleich zu konventionellen Bauweisen konnten hier rund 3.500 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Ein weiterer Vorteil von Holz aus Baustoff ist sein Gewicht. Denn Holz wiegt deutlich weniger als Beton und drückt dadurch weniger stark auf den Untergrund.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte das "Roots" als eines der modernsten und nachhaltigsten Wohn- und Bürogebäude Deutschlands bezeichnet, wie der NDR berichtet. Es ist deshalb so nachhaltig, weil Holz als effektiver CO₂-Speicher gilt. Trotzdem wird Holz als Baustoff bei größeren Wohngebäuden bislang eher selten verwendet.
Vier Etagen des Hochhauses werden zukünftig von der Deutschen Wildtier Stiftung belegt. Die Stiftung plant dort unter anderem eine Ausstellung über heimische Wildtiere. Zudem enthält das Hochhaus 128 Wohnungen, davon sind 53 Sozialwohnungen.
"Bild" zufolge wurden im Internet schon erste Wohnungen zum Kauf angeboten. Billig wird es für potenzielle Käufer allerdings nicht: Eine Wohnung mit drei bis vier Zimmern und einer Größte von 115 bis 127 Quadratmetern soll zwischen 1,13 und 1,79 Millionen Euro kosten.
Bis Anfang 2024 soll das Projekt komplett fertig sein. Bis heute hat es etwa 140 Millionen Euro gekostet.