Urlaub auf Bali: Insel führt neues Frühwarnsystem für Tsunamis ein
Es heißt, mit großer Macht kommt große Verantwortung. Das trifft auf Staatschefs zu, aber auch auf die Verantwortlichen in beliebten Touristenregionen – und manchmal auf beide zusammen. Wer jährlich Millionen Besucher:innen empfängt, ist in den meisten Fällen schließlich auch sehr um deren Sicherheit besorgt.
Mit jährlich mehr als 15 Millionen Tourist:innen zählt Bali längst zu den beliebtesten Urlaubsinseln weltweit. Wohl auch wegen dieser Popularität macht sich die indonesische Verwaltung aber immer mehr Gedanken über den örtlichen Tsunamischutz.
Urlaub auf Bali: Insel installiert neue Frühwarnsysteme
Im Rahmen des indonesischen Katastrophenschutzprojekts (IDRIP) richtete die Insel kürzlich drei neue Frühwarnsysteme für entsprechende Naturkatastrophen ein. Wie "The Bali Sun" berichtet, wurde der Mechanismus in den im Westen gelegenen Gemeinden Penyaringan, Yeh Kuning und Pengambengan mittlerweile auch erfolgreich getestet.
Zwar ist der Westen Balis bisher bei Tourist:innen noch nicht so beliebt wie etwa der Süden der Insel. Durch die steigenden Besucherzahlen zieht es aber doch immer mehr Menschen auch in Richtung der westlichen Gemeinden.
Bali liegt am sogenannten Feuerring, jener tektonisch aktiven Zone, in der Vulkane ausbrechen und Erdplatten aufeinandertreffen. Wenn sich die Erde in der Tiefe des Meeres bewegt, kann binnen Minuten eine gewaltige Welle entstehen.
Insbesondere die südliche Küstenregion – dort, wo die ozeanische Platte unter die Sundaplatte abtaucht – gilt geologisch als kritisch. Man spricht hier von sogenannten Megathrust-Erdbeben. "Bei einer Stärke von 8,5 könnten die Gebiete um Serangan und Sanur von Tsunamiwellen mit einer Höhe von etwa 6 bis 10 Metern betroffen sein", erklärt Geophysiker Soekarno Saputra laut "The Bali Sun".
Wissenschaftler warnen vor baldigem Erdbeben auf Bali
Zwar liegt der letzte große Tsunami auf Bali bereits gut 200 Jahre zurück. Wissenschaftler:innen befürchten jedoch, dass die Region bald von starken Erdbeben heimgesucht werden könnte. Von den Auswirkungen wären dann Einheimische und Tourist:innen auf der gesamten Insel betroffen.
Simulationen zeigen, dass Tsunamiwellen im Falle eines Megathrust-Erdbebens die Südküste in weniger als einer halben Stunde erreichen würden. Der potenzielle Evakuierungszeitraum wird auf etwa 14 Minuten beziffert.
An vielen Orten in Bali gibt es entsprechende Schutzräume, in die Anwohner:innen und Tourist:innen flüchten sollen, sobald Alarm ausgelöst wurde. An Schulen werden regelmäßig Evakuierungsübungen durchgeführt.
Tourist:innen werden im Zusammenhang mit Naturkatastrophen dazu angehalten, sich bei ihrer Unterkunft nach etwaigen Verhaltensregeln für den Notfall zu erkundigen.
