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Modernisiertes Klärwerk in Karlsruhe kann Hormone aus Abwasser filtern

Aerial panoramic view of modern urban wastewater treatment plant water purification is the process of removing undesirable chemicals
Immer mehr Kläranlagen in Baden-Württemberg verfügen über die vierte Reinigungsstufe und können Mikroschadstoffen und Spurenstoffe aus dem Abwasser filtern.Bild: getty images / photovs
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Modernisiertes Klärwerk in Karlsruhe kann Hormone aus Abwasser filtern

30.05.2022, 12:1531.05.2022, 10:04
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Ein Klärwerk in Karlsruhe hat jetzt eine vierte Reinigungsstufe eingeführt, die nach mehreren Jahren Umbauarbeiten nun starten soll. Künftig soll das Abwasser dadurch noch besser gereinigt werden können und dem Wasser auch Mikroschadstoffe und Spurenstoffe entnehmen.

Neue Reinigungsstufe schützt Mensch und Umwelt

Die Kläranlage in Karlsruhe ist die größte ihrer Art in Baden-Württemberg. Mit der neuen Reinigungsstufe des Klärwerks kann die Anlage nun Medikamentenreste, Hormone, aber auch Kontrastmittel aus Röntgenaufnahmen aus dem Abwasser filtern. Die neue Reinigungsstufe funktioniert durch das Filtern mit Aktivkohlepulver. Die sogenannte "Pulveraktivkohle-Adsorptionsanlage" besteht aus sechs Becken mit 1.870 Kubikmetern Inhalt. In diesen Becken werden circa 80 Prozent der schädlichen Stoffe gebunden und dann entfernt.

Mit der Technik der vierten Reinigungsstufe sollen künftig auch eine bessere und sicherere Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte möglich sein, denn Hormone im Abwasser sind nicht nur für Menschen, sondern genauso auch für die Umwelt schädlich. Das Umweltministerium Baden-Württembergs hat angegeben, dass bereits 23 Kläranlagen im Bundesland mit derselben Pulveraktivkohletechnik in Betrieb sind. Zusätzlich sind laut Ministerium 25 weitere Anlagen im Bau und längerfristig 50 zusätzliche in Planung.

Ausbau und Modernisierung sollen weitergehen

Auch wenn allein der Bau der neuen vierten Reinigungsstufe nach offiziellen Angaben etwa 70 Millionen Euro gekostet hat, war die Fertigstellung des Klärwerks in Karlsruhe ein wichtiger Schritt, da es das zweitgrößte Werk in Baden-Württemberg ist. Hier wird das Abwasser von etwa 850.000 Menschen geklärt und dann in den Rhein geleitet. In den kommenden Jahren soll die Karlsruher Anlage zum "Klärwerk 2035" zudem klimafreundlich gemacht werden: Hierfür wird dann eine UV-Anlage eingebaut, die sogar Keime im Wasser abtöten soll.

(sp)

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