Der Lockdown-Blues, ein Liedchen, das unseren Gang in die soziale Isolation begleitet. Der Einzelhandel steht still, der Gang nach draußen lohnt sich nicht mehr wirklich. Dass die Weihnachtsmärkte ebenfalls in diesem Jahr nicht öffneten, dürfte vielen zudem sauer aufgestoßen haben. Gut, sauer aufstoßen würden sie auch, wenn sie sich durch die Vielzahl an Fressbuden futtern. Pilze, Bratwurst, Mandeln, das Patentrezept für Sodbrennen.
Neben all den fettigen, salzigen und süßen Fressalien dürfte vielen eine Sache besonders fehlen: der Glühwein. Zwar gab es hier und da ein paar findige Bars und Restaurants, die vor ihrer Türe das Christgebräu ausschenkten, aber das ist nun auch vorbei. Der Pegel sinkt und plötzlich wird allen klar, wie albernkitischig Weihnachtslieder klingen. "Schneeflöckchen, Weißröckchen", äh, bitte was?
Um das Problem zu lösen, haben wir für euch ein paar Glühweinrezepte zum Nachmachen zusammengestellt, die außerdem deutlich besser als der gekaufte Christkindl sind. Prosit!
Fangen wir mit dem allseits beliebten roten Glühwein an. Folgendes braucht ihr für etwa vier Tassen:
Den Wein gebt ihr in einen großen Topf, um ihn auf dem Herd zu erwärmen. Danach gebt ihr die Orange (geschnitten) und die Gewürze hinzu. Wichtig: Das Gemisch nur kurz erwärmen, nicht kochen. Ansonsten verdampfen Fruchtaromen und Alkohol. Beginnt der Wein zu dampfen, nehmt ihr den Topf runter und lasst ihn darauf eine Weile ziehen.
Zwei Stunden würden zwar reichen, aber bei ein paar mehr können sich die Aromen weiter entfalten. Abends anfangen und über Nacht stehen lassen geht auch. Am Ende siebt ihr die Gewürze heraus und fertig ist der Glühwein. Hallo Rausch, tschüss Verstand!
Irgendwie ist der weiße Glühwein nicht so recht bei den Leuten angekommen. Viel zu oft wird an Glühweinständen mit "oh, das gibt es auch?" abgekanzelt. Dabei hat er geschmacklich ebenfalls was zu bieten. Auch hier ein Rezept für etwa vier Tassen:
Gebt den Weißwein zusammen mit Apfelsaft und den Gewürzen in einen Topf und erhitzt die Mischung langsam bei mittlerer Hitze. Ist alles aufgeheizt, ohne dass es kocht, schöpft ihr die Gewürze mit einer Kelle heraus. Die Orange schneidet ihr in Scheiben, gebt jeweils zwei davon in ein Glas und übergießt das mit dem Glühwein.
Tja, für alle, die ihre Nase rümpfen, sobald sie von Glühwein hören, weil er nicht cool genug, gar altbacken, ist, gibt es noch ein Trendgetränk: den Glüh-Gin. Fragt nicht warum, ist wahrscheinlich so'n Berliner Ding. Und so skeptisch wir auch waren, er schmeckt nicht übel. Nehmt dafür am besten einen Gin, der Orange enthält, steht meist auf der Flasche. Wie immer ist das ein Rezept für etwa vier Tassen:
Gebt Apfelsaft und Gin in einen Topf. Die Orangen presst ihr aus und gießt den Saft mitsamt Schale dazu. Den Ingwer kleinschneiden und zusammen mit den restlichen Gewürzen hinzugeben. Alles wieder erhitzen, aber nicht kochen lassen. Nach rund 20 Minuten könnt ihr das fertige Getränk ausschenken.
Die Rezepte helfen euch ein wenig durch die Weihnachtszeit. Genießt den Glühwein aber bestenfalls in Maßen. Ist immer noch Alkohol.
(tkr)