Der Stromverbrauch in Privathaushalten in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Jede Person verbrauchte im Schnitt über das ganze Jahr rund 1174 Kilowattstunden Strom, wie aus einer Analyse der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Das waren demnach rund 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr. In den Jahren 2020 und 2021 war der Verbrauch dagegen um insgesamt sechs Prozent gestiegen, hieß es. Hintergrund dürften vor allem die Einsparbemühungen in Folge des Kriegs in der Ukraine gewesen sein.
Das Unternehmen sieht indes noch deutliche Einsparpotenziale. Durch einfache Maßnahmen könne jeder Haushalt im Schnitt übers Jahr rund 240 Euro Stromkosten sparen.
"Das Sparpotenzial wird berechnet aus der Differenz des durchschnittlichen Stromverbrauchs und des Stromverbrauchs der Klasse A", hieß es. In dieser Klasse liegt der Verbrauch für einen durchschnittlichen Zwei-Personenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus mit zentraler Warmwasserversorgung bei maximal 1400 Kilowattstunden.
Seit September 2022 galten in Deutschland zahlreiche Vorschriften zum Energiesparen. Die Bundesregierung hatte dazu auf Basis des Energiesicherungsgesetzes zwei Verordnungen beschlossen. Die konkreten Vorgaben betrafen sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen und die öffentliche Verwaltung.
Für Privathaushalte galten folgende Sparmaßnahmen:
Zwar wurden die Menschen dazu aufgerufen, nicht zu viel zu heizen. Dennoch galt in Mietwohnungen keine verpflichtende Mindest-Temperatur. Angemessenes Heizen und ausreichendes Lüften blieben Pflicht, auch um der Wohnung keine Schäden zuzuführen.
Dafür gab es ein Verbot für das Heizen von privaten Innen- und Außenpools mit Gas oder Strom aus dem Stromnetz. Ausgenommen waren lediglich Pools, deren "Beheizung zwingend notwendig für therapeutische Anwendungen oder zur Abwehr von Schäden an der Poolanlage" war.
Auf der Website Beratungsgesellschaft co2online lässt sich für Bürger:innen ganz einfach herausfinden, ob ihr Stromverbrauch zu hoch ist, beispielsweise mit dem Online-Tool StromCheck.
Zudem gibt co2online Tipps zum Strom sparen in den eigenen vier Wänden:
(mit Material der dpa)