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Gute Nachrichten: Frankreich verbietet Einwegverpackungen in Fast-Food-Ketten

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Um dem vielen Müll entgegenzuwirken, der bei Fast-Food-Ketten entsteht, verbietet die französische Regierung ab 2023 Einweggeschirr und -verpackungen.Bild: imago/Geisser
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Frankreich verbietet Einwegverpackungen in Fast-Food-Restaurants

25.12.2022, 11:45
Mehr «Nachhaltigkeit»

Fast-Food-Restaurants in Frankreich dürfen bald keine Einwegbehälter, -teller, -becher oder -besteck mehr für ihre Kunden verwenden. Das ist die jüngste Maßnahme eines 2020 beschlossenen Gesetzes zur Abfallbekämpfung und Förderung von Recycling.

Am 1. Januar 2023 tritt die Vorschrift in Kraft, das bringt in vielen Restaurants Chaos mit sich und erfordert eine Umstellung, die schon vor Monaten begonnen hat. Schnellrestaurants, deren Konzept auf Einwegverpackungen und -geschirr beruht, sowohl für den Verzehr im Lokal als auch für die Mitnahme, haben bis Januar viel Arbeit vor sich.

NGO "Zero Waste France" begrüßt das Gesetz

Die rund 30.000 Fast-Food-Lokale in Frankreich geben jährlich sechs Milliarden Mahlzeiten aus und verursachen dadurch schätzungsweise 180.000 Tonnen Abfall. Moira Tourneur von der NGO "Zero Waste France" findet:

"Es ist eine symbolträchtige Maßnahme, die, wenn sie richtig umgesetzt wird, einen sehr konkreten Unterschied für die Menschen machen wird – sie geht definitiv in die richtige Richtung."

Es gibt jedoch auch Kritik

Kritisiert wurde das Gesetz jedoch von der "European Paper Packaging Alliance" (EPPA), sie argumentiert, dass die meisten Einwegverpackungen aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden und in der Europäischen Union eine Recyclingquote von 82 Prozent aufweisen. Gegen die neue Maßnahme spricht laut der Beratungsfirma außerdem, dass die Herstellung und das Waschen von langlebigen Gegenständen mehr Energie und Wasser verbrauche, was den Zweck des Umweltschutzes zunichtemache.

Sensibilisierungskampagne für Kund:innen

Ähnliches stellten die Restaurants selbst auch fest. Kund:innen nahmen nach dem Essen oft wiederverwendbare Becher oder Teller mit und warfen Besteck in den Müll, anstatt es zurückzugeben. Nach mehrmonatigen Tests kam die Sandwich-Kette Subway zu dem Schluss, dass sie gemeinsam mit den Franchise-Betreibern eine "Sensibilisierungskampagne" starten müsste. Durch das Aufhängen von Plakaten wurden die Kund:innen auf die Wiederverwendung von Geschirr aufmerksam gemacht.

Mehr Personal wird benötigt

Die Fast-Food-Kette McDonald's bemängelte hierzu, dass sie extra Personal für das Reinigen des wiederverwendbaren Geschirrs anstellen mussten: So habe man im Pariser Vorort Levallois-Perret nun zusätzliche Tellerwäscher eingestellt. Außerdem wurde extra Personal eingestellt, das den Restaurantbesucher:innen erklärt, dass Teller, Messer und Gabeln jetzt vom Müll getrennt werden müssen, sagte die Managerin der Filiale Maria Varela.

Organisationen rufen zum Boykott von Fast-Food-Betreibern auf

Interessenverbände befürchten, dass die zusätzlichen Anforderungen die Fast-Food-Betreiber zum Widerstand verleiten könnten. Vorsorglich haben mehrere Organisationen, darunter "Surfrider", "Zero Waste France" und "No Plastic in My Sea" ihre Follower aufgefordert, die Ketten, die sich nicht an das Gesetz halten, zu bestrafen, indem sie dort nicht mehr essen gehen.

Hitzerekord lässt Forscher rätseln: Kein Jahr hat "so sehr verwirrt wie 2023"

Im vergangenen Jahr wurde Monat für Monat ein beunruhigender Rekord gebrochen: Zum zehnten Mal in Folge ist ein Monat im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten am wärmsten ausgefallen. Der März war nach Daten des EU-Klimawandeldiensts Copernicus weltweit wärmer als jeder vorherige März seit Aufzeichnungsbeginn.

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