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Wald impfen: Bäume sollen so besser gegen Hitze und Trockenheit geschützt werden

CLAUSTHAL-ZELLERFELD, GERMANY - MAY 7: People walk on a path in a live spruce and dead spruce forest, which change color due to the persistent dry weather and elevated temperatures, in the Harz mounta ...
Die Folgen der Klimakrise schwächen Wälder in Deutschland und auf der ganzen Welt.Bild: Getty Images Europe / Jens Schlueter
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Den Wald impfen: Laut Studie sollen Bäume so Hitze und Trockenheit besser tolerieren

16.07.2023, 12:11
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Dem deutschen Wald geht es seit Jahren schlecht. Schuld daran ist allem voran die Klimakrise, die mit Hitze und Trockenheit immer mehr Folgeschäden verursacht: Lichte Kronen, absterbende Bäume, Borkenkäferbefall. Um nicht abzusterben, müssten viele Arten entweder ihren Lebensraum verlagern, oder sich an die neuen Umstände anpassen, was insbesondere für ältere (und das Klima wichtige) Bäume schwierig ist.

Wie die Wälder klimaresilienter und die Probleme behoben werden können, darüber diskutieren Fachleute seit Jahren. Eine neue Studie zeigt nun: Eine Art Impfung der Böden mit Mikroorganismen könnte die Wälder widerstandsfähiger gegen die Trockenheit machen.

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Mikroorganismen im Boden machen Bäume widerstandsfähiger

Lange Zeit diskutierten Forschende etwa über die Pflanzung anderer Baumarten, die schneller Holz liefern, aber auch mit der für Deutschland neuen Trockenheit und Hitze umgehen können, wie die "Berliner Zeitung" berichtete.

Doch nun haben die Expert:innen eine weitere mögliche Lösung gefunden, wie sie im Fachjournal "Science" kürzlich berichteten: Laut der Studie hängt die Widerstandsfähigkeit von Bäumen daran, welche Mikroorganismen, also Pilze und Bakterien, sich im Boden befinden. Entstammen diese aus Gegenden, die bereits seit Längerem mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen haben, kommen auch die heimischen Bäume, deren Böden mit diesen Organismen angereichert werden, besser mit den neuen Bedingungen klar.

Sun shining through European beech / common beech (Fagus sylvatica) trees in deciduous forest in spring. (Photo by: Sven-Erik Arndt/Arterra/Universal Images Group via Getty Images)
Mikroorganismen im Boden können den Wald widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit machen. Bild: Universal Images Group Editorial / Arterra

Über den Zeitraum von drei Jahren untersuchten die Studienautor:innen die aus verschiedenen Klimazonen stammenden Mikroben und ihre Auswirkungen auf das Überleben der Bäume unter verschiedenen Stressoren: Kälte, Wärme, Trockenheit.

Das Ergebnis: Die Bäume überlebten die klimatischen Belastungen eher, wenn sie mit Mikroorganismen in Kontakt standen, die mit ebendieser Umgebung vertraut waren.

Wälder könnten durch Mikroorganismus-Impfung klimaresilienter werden

Ob sich das Studienergebnis auch auf andere Ökosysteme übertragen lasse, muss den Expert:innen zufolge noch geprüft werden.

Als schwierig könnte es sich ebenfalls erweisen, die Mikroorganismen in der eigentlich notwendige Masse in die bestehenden Wälder zu bringen. Vor allem mit Blick in die Zukunft, in der aus Gründen des Klimaschutzes Millionen von Bäumen gepflanzt werden müssen, wie die Studien-Autor:innen erklären. Hier könne man in Baumschulen dann aber jene Mikroorganismen nutzen, die an die vor Ort vorherrschenden Klimabedingungen angepasst sind.

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Für viele Menschen ist es ein absoluter Traum, in die nördlichen Teile dieser Erde zu reisen, nur um einmal Polarlichter gesehen zu haben. Länder wie Island und Norwegen werben vor allem im Winter mit Reisen, die nur auf die Beobachtung des Himmelsspektakels ausgelegt sind.

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