Es gibt viele Wege, wie man dazu beitragen kann, die Welt noch vor dem Klima-Kollaps zu bewahren. Zum Beispiel durch einen Job im Umweltsektor. Da gibt es einige.
Bei watson wollen wir ein paar davon vorstellen und Menschen zu Wort kommen lassen, die sich aktiv für mehr Umwelt- und Klimaschutz einsetzen.
Einer von ihnen ist Katharina Zimmermann. Sie ist Beraterin für Nachhaltigkeit und Innovation bei dem Bochumer Unternehmen Grubengold. Aber was steckt eigentlich hinter dieser Jobbezeichnung?
Im Interview mit watson erzählt Katharina, was ihren Job ausmacht, wie sie ihn bekommen hat und wie und warum er dazu beiträgt, die Klimakrise zu bekämpfen.
watson: Was kann ich mir unter deinem Job vorstellen? Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Katharina Zimmermann: Ich bin Beraterin für Nachhaltigkeit und Innovation und eigentlich habe ich keinen üblichen Arbeitsalltag. Es kommt immer ein bisschen auf die Projekte an, die ich gerade betreue. Meistens wähle ich mich morgens ein, da hat unser Team immer einen kurzen Check-in, wo wir uns alle sehen. Und dann arbeite ich meistens an Sachen für Kund:innen und konzeptioniere etwas. Wir haben verschiedene Projekte, entwickeln Nachhaltigkeitsstrategien oder konzeptionieren dann daraus abgeleitet oft Berichte oder Maßnahmen, um die Strategien umzusetzen. Da haben wir dann auch Planungsmeetings, in denen wir besprechen, was die nächsten To-Do's sind.
Und wie genau sieht diese Zusammenarbeit mit den Unternehmen aus? Was konzeptioniert ihr für die Unternehmen?
Wenn wir eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln wollen, kommen wir erst einmal vorbei und machen einen Tages-Workshop, wo wir eine Bestandsaufnahme des entsprechenden Unternehmens machen und schon die ersten Handlungsfelder identifizieren. Dann fassen wir das im Nachhinein zusammen und schauen, was als Nächstes ansteht.
Dann recherchieren wir nochmal, sprechen das mit verschiedenen Stakeholdern ab, arbeiten dafür dann zum Beispiel die Leitfäden aus und unterstützen die Unternehmen letztlich darin, diese Leitfäden und Maßnahmen umzusetzen. Danach könnte es zum Beispiel sein, dass wir nochmal Workshops machen mit verschiedenen Teams aus dem Unternehmen, um die Strategie zu erklären und zu sagen, warum es wichtig ist, sie umzusetzen.
Wie bist du zu diesem Job gekommen?
Ich habe ganz klassisch BWL studiert und auch eine Bürokauffrau-Ausbildung gemacht. Und dann hatte ich im Master Nachhaltigkeitskurse und habe auch meine Masterarbeit über nachhaltige Innovation geschrieben. Bei Grubengold bin ich gelandet, weil sie nachhaltige Innovation machen und ich mich darauf beworben habe.
Welche Möglichkeiten standen dir nach deiner Ausbildung und deinem Studium offen?
Alles Mögliche. Ich habe vorher eine kurze Zeit in einer Steuerberatung gearbeitet, davor war ich in einer Gründungsberatung und in einer öffentlichen Verwaltung. Ich habe mich damals ein bisschen umgeguckt.
Was muss man mitbringen, um deinen Job zu machen?
Ich glaube, man muss sich schnell auf unterschiedliche Anforderungen, Kund:innen und Co. einstellen können. Wir beraten verschiedene Branchen und irgendwo gibt es immer eine Besonderheit, es sind schließlich immer unterschiedliche Unternehmen – was aber auch super spannend ist. Besonders, wenn man neugierig ist, macht es sehr viel Spaß. Ansonsten sollte man analytisch denken können, Zusammenhänge verstehen, sich kreative Lösungen überlegen und Energie mit reinbringen.
Was kann man mit deinem Job im Sinne der Klimakrise bewegen?
Wir schauen uns in jeder Zusammenarbeit mit einem Unternehmen seine CO₂-Bilanz an und formulieren Reduktionsziele, das ist ein wesentlicher Bestandteil von einer Nachhaltigkeitsstrategie. Im besten Fall, wenn sie ambitioniert sind und auch eingehalten werden, dann sparen wir dadurch CO₂ ein. Aber auch mit anderen Maßnahmen, die es in der Nachhaltigkeitsstrategie gibt, schaffen wir ein Bewusstsein, verändern das Unternehmen ein bisschen und im besten Fall verändern sich auch die Geschäftsmodelle.
Das Ganze ist natürlich nicht ganz unkritisch zu sehen, denn wir versuchen zwar immer, die Unternehmen zu begleiten, aber nach unserem Projekt lässt unser Einfluss auf das Unternehmen natürlich nach. Wir fragen zwar oft nach, ob die Unternehmen unsere Maßnahmen befolgen und mit einigen arbeiten wir auch länger zusammen, aber die Zukunft des Unternehmens liegt dann nicht mehr in unserer Hand.