Die Tiefsee ist noch immer zu großen Teilen unerforscht. Was sich hunderte bis tausende Meter unter der Meeresoberfläche abspielt und wer dort unten beheimatet ist, wissen selbst Meeresforscher:innen nicht mit Sicherheit.
Schätzungen zufolge leben 15 bis 20 Prozent aller Fische in der Tiefsee. Viele davon sind echte Überlebenskünstler – sie trotzen den extremen Bedingungen ihres Lebensraums, der dunkel und wenig fruchtbar ist. Zudem ist der atmosphärische Druck in der Tiefe extrem hoch.
Die Fische, die in mehreren tausend Metern Tiefe leben, sind perfekt an ihre Umwelt angepasst. Deswegen haben sie zum Teil riesige Mäuler, Teleskopaugen oder Leuchtangeln am Kopf. Das klingt nicht nur gruselig, es sieht auch ziemlich furchteinflößend aus:
Laut dem "WDR" liegt die tiefste Stelle des Meeresgrunds im Marianengraben im Pazifischen Ozean – dort geht es ganze 11.034 Meter in die Tiefe. Schon ab 800 Meter spricht man allerdings von Tiefsee.
In der Tiefe ist es sehr dunkel, karg und mit Temperaturen von zwei bis drei Grad Celsius auch recht kalt. Die chemische Zusammensetzung des Meerwassers hat sich allerdings seit Millionen von Jahren nicht verändert. Diese Konstante erlaubt es zahlreichen Arten, über Jahrhunderte hinweg zu überleben.
Lange dachten Forscher:innen, dass es in der Tiefsee gar kein Leben gibt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnten Bodenproben aus über 4000 Metern Tiefe den Gegenbeweis liefern.
Zwar gibt es mit zunehmender Wassertiefe immer weniger Lebewesen, doch die Artenvielfalt ist trotzdem groß – und noch nicht vollständig erforscht.
Ein typischer Tiefseefisch ist der Rotlippen-Fledermausfisch nicht. Denn obwohl sich der Fisch auf dem Meeresgrund befindet, ist er eher auf einer Höhe von drei bis 80 Metern Tiefe anzutreffen. Sein merkwürdiges Äußeres mit den roten Lippen und dem bösen Gesichtsausdruck machen ihn zu etwas ganz Besonderem.
Eine weitere Besonderheit, die man in der Tiefsee entdecken kann, sind Lebewesen, die selbst Licht erzeugen können. Dieses Phänomen wird als Biolumineszenz bezeichnet.
Die leuchtenden Lebewesen verwenden das Licht beispielsweise, um zu kommunizieren, Beute zu finden, oder sich zu tarnen.