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Letzte Generation in Berlin: Aktivisten blockieren A100 mit Auto

24.04.2023, Berlin: Zwei Polizisten tragen einen Aktivisten zum Gefangenentransport auf der A100. Am Montag will die Letzte Generation nach eigenen Angaben versuchen, die ganze Hauptstadt lahmzulegen. ...
Seit Tagen kommt es auf der Berliner Stadtautobahn A100 zu Blockaden durch Klimaaktivist:innen.Bild: dpa / Hannes P Albert
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Letzte Generation in Berlin: Polizei löst Blockade auf A100 auf – Aktivisten setzen Auto ein

25.04.2023, 17:4125.04.2023, 17:45
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Die von der Letzten Generation angekündigte "Lahmlegung" Berlins ist auch am Dienstag weitergegangen. Die Polizei berichtet von mindestens zehn Blockadeaktionen der Klima-Aktivist:innen, über 700 Einsatzkräfte waren dabei im Einsatz.

Am Montag hatten die Aktivist:innen der Letzten Generation an über 30 Orten in der Hauptstadt protestiert, für Staus gesorgt und teilweise auch Rettungskräfte behindert, die auf dem Weg zu Einsätzen waren. Außerdem ist eine Debatte um die von der Polizei angewandten Schmerzgriffe entbrannt. Gegen einen Beamten ist wegen dieser von vielen als unverhältnismäßig eingestuften Maßnahme bereits Strafanzeige erstattet worden.

Was in Berlin im Laufe des Tages passiert und wie die Proteste verlaufen, liest du in unserem News-Blog.

17.22 Uhr: Polizei löst Blockade auf A100 auf – Aktivisten setzen Auto ein

Lange ließen die Protestaktionen der Letzten Generation am Dienstag auf sich warten, ehe sie am späten Nachmittag dann doch anliefen. Die Polizei berichtete um kurz nach 16 Uhr von zehn Blockadeaktionen berlinweit.

Auch die innerstädtische Autobahn A100 wurde zwischenzeitlich von mehreren Aktivist:innen blockiert. Dabei sei ein Fahrzeug genutzt worden, schreiben die Beamt:innen auf Twitter. Nähere Informationen zu dem Fahrzeug und wie die Aktivist:innen dabei vorgegangen sind, waren zunächst nicht bekannt.

16.53 Uhr: Letzte Generation wirft Polizei Versagen vor

Die Letzte Generation hat im Zuge ihrer Proteste am Dienstag der Berliner Polizei vorgeworfen, mit dem Umgang der verhafteten Aktivist:innen überfordert gewesen zu sein. Viele von ihnen seien am Montag nach ersten polizeilichen Maßnahmen nicht in Gewahrsam genommen worden, schreibt die Letzte Generation bei Twitter.

Auch diejenigen, die die Polizei mitgenommen habe, hätten die Kapazitäten der Beamt:innen deutlich überstiegen. "Etwa 50 von uns warteten über Stunden in der Tiefgarage des Polizeireviers am Tempelhofer Damm darauf, in Zellen gebracht zu werden. Schließlich wurden wir doch wieder entlassen, da unsere schiere Anzahl nicht bearbeitet werden konnte", heißt es in einem weiteren Beitrag der Aktivist:innen.

Zudem teilten sie ein Video, dass eine Blockadeaktion am Dienstag zeigen soll. Es seien erneut hunderte auf den Straßen Berlins gewesen, schreibt die Letzte Generation. Bei den Aktionen im Feierabendverkehr liege der Fokus auf der Störung des stadtauswärtigen Verkehrs.

11.57 Uhr: Streit um RTW-Blockade auf A100 – Feuerwehr klärt auf

Kritiker:innen werfen der Letzten Generation immer wieder vor, durch ihre Straßenblockaden Rettungswägen zu blockieren und somit Menschenleben zu gefährden. Auch am Montag sind diese Vorwürfe wieder laut geworden. Die Berliner Feuerwehr hat danach konkrete Zahlen zu den Behinderungen der Rettungskräfte vorgelegt. Demnach sind am Montagmittag bereits 15 Einsatzfahrzeuge durch Demonstrationen behindert worden. Sieben davon seien auf dem Weg zu Notfallorten gewesen.

Die Diskussion, ob die Aktivist:innen Rettungswägen blockiert haben, nimmt kein Ende.
Die Diskussion, ob die Aktivist:innen Rettungswägen blockiert haben, nimmt kein Ende. bild: twitter/letztegeneration

Auch das Argument der Aktivist:innen, die behauptet hatten, Bilder von der Autobahn 100 würden einen Rettungswagen zeigen, der für die Sicherheit der Aktivist:innen bereitgestanden habe, hat die Feuerwehr entkräftet. Der Wagen war auf dem Weg zu einem medizinischen Notfall im Schöneberg, als er im durch die Blockade verursachten Stau stand, schrieb die Feuerwehr am Montag auf Twitter.

9.45 Uhr: Alle 50 festgenommenen Aktivisten wieder auf freiem Fuß

Laut der Berliner Polizei ist es am Montag zu 42 Blockaden gekommen, dabei wurden von etwa 200 Personen die Personalien festgestellt und 50 Aktivist:innen verhaftet. Diese sind laut Berliner Zeitung dann einem Richter vorgeführt worden. Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitgeteilt hat, sind alle Festgenommenen inzwischen wieder freigelassen worden.

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6.55 Uhr: Polizei warnt Autofahrer vor Selbstjustiz

Die Polizei rechnet auch am Dienstag mit neuen Blockaden durch die Letzte Generation. Etwa 700 Beamt:innen sind im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um schnell dagegen vorgehen zu können und Blockaden zu verhindern, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Von Selbstjustiz rät die Polizei in dem Tweet dringend ab: "Sollten Sie von den Einschränkungen betroffen sein, bitte bewahren Sie Ruhe und schreiten Sie nicht selbst ein."

Die Aktivist:innen wiederum veranstalten heute ein Trainingscamp, bei dem sich Teilnehmende und Interessierte auf die Blockaden vorbereiten können. Im Fokus soll dabei stehen, wie sie sich beim Eingreifen der Polizei und angesichts von Aggressionen durch die Autofahrer:innen richtig verhalten können.

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