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Wetter: Meteorologe wegen Februar-Prognosen schon jetzt alarmiert

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Bereits zu Beginn der neuen Woche ist mit vermehrten Niederschlägen zu rechnen.Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert
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Schlechtes Wetter und Regen: Meteorologe schon jetzt alarmiert

23.02.2024, 17:02
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In der letzten Februarwoche wird der Blick aus dem Fenster vielerorts getrübt: Wolkenverhangener Himmel, trostloses Grau und immer wiederkehrende Regenschauer dominieren die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes. Die Aussicht auf trockenes Wetter am Wochenende könnte kurzzeitig für Erleichterung sorgen. Doch bereits zu Beginn der neuen Woche ist mit vermehrten Niederschlägen zu rechnen.

Schon wieder.

Hinter diesem scheinbar alltäglichen Wettergeschehen verbirgt sich laut Meteorologe Frederik Raff eine Entwicklung, die die Alarmglocken läuten lässt.

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Wieder wird das Wetter vielerorts in Deutschland regnerisch.Bild: dpa-Zentralbild / Patrick Pleul

Wetter: Meteorologe alarmiert und warnt vor extremer Nässe

Bisher war es im Februar nicht nur ungewöhnlich nass, sondern auch ungewöhnlich mild. Der Februar dieses Jahres wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie bereits der Wetterkontor-Meteorologe Jürgen Schmidt gegenüber dem RND verlauten ließ.

Jetzt zeigt sich auch, dass die aktuellen Niederschlagsmengen die Norm weit übertreffen. "Wir befinden uns schon seit einigen Wochen in einer unbeständigen, milden, wechselhaften und nassen Witterungsperiode. Entsprechend ist es wirklich sehr, sehr nass. Und es wird auch in den kommenden Tagen eher wechselhaft weitergehen", betont Frederik Raff im Interview mit dem rbb.

Laut Raff liegen die bisherigen Werte für diesen Winter bereits bei 210 Litern pro Quadratmeter allein in der Region Berlin und Brandenburg. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Klimamittel der letzten 30 Jahre beträgt dort lediglich 130 Liter pro Quadratmeter für die Wintermonate. Der Winter ist laut Statistiken in Deutschland nasser als sonst. "Es ist also deutlich zu nass. Und der Februar hat noch zehn Tage, da wird also auch noch was hinzukommen", warnt der Meteorologe.

Regen und Nässe haben massive Auswirkungen

Die Vorhersagen deuten darauf hin, dass der aktuelle Winter aller Wahrscheinlichkeit nach als der niederschlagsreichste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Berlin und Brandenburg eingehen wird. Diese außergewöhnliche Situation geht mit vielfältigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Landwirtschaft einher.

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Sachsen-Anhalt, Wolmirstedt: Polderflächen stehen an der Elbe unter Wasser. Der Winter ist nasser als sonst.Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

"Es hat erst einmal einen positiven Effekt auf die Trockenheit in den Böden, da der Wasserspeicher in den oberen und mittleren Bodenschichten definitiv aufgefüllt ist", erklärt Raff. Dennoch seien Staunässe und übermäßige Feuchtigkeit nicht für alle Pflanzen vorteilhaft. Insbesondere Wiesen und Weiden, deren Wurzeln nun unter Wasser stehen, könnten Schwierigkeiten haben.

"Die anhaltende Feuchtigkeit könnte auch für Landwirte zu Herausforderungen führen", warnt Raff. "Es hängt natürlich punktuell von der Bodenbeschaffenheit ab. In Regionen mit lehmhaltigen Böden könnte das Wasser stagnieren und die Saat gefährden." Er betont die möglichen Schwierigkeiten bei der Aussaat und mahnt zur Vorsicht: "Bauern sollten die Wettervorhersagen genau verfolgen und ihre Planungen entsprechend anpassen, um mögliche Risiken zu minimieren."

Meteorologe warnt: Wetter ist ein Zeichen für dramatische Veränderungen

Die zunehmende Häufung extremer Wetterereignisse wie dieser nasse Winter sei laut Raff ein deutliches Anzeichen für den Klimawandel:

"Studien haben gezeigt, dass die Winter in Mitteleuropa eher niederschlagsreicher werden. Das wird natürlich schwanken. Es wird auch mal einen trockenen Winter in Zukunft geben. Aber es werden eher die Extreme sichtbar werden."
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Zudem weist Raff darauf hin, dass trotz der aktuellen Feuchtigkeit keine Garantie für eine ausreichende Wasserversorgung im Sommer bestehe. "Bei einem langen, trockenen Szenario reicht es dann nicht. Das haben wir ja auch im vergangenen Jahr erlebt. Irgendwann ist das Bodenwasser aufgebraucht", erklärt der Meteorologe.

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