Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg muss sich an diesem Montag seit 9.30 Uhr im südschwedischen Malmö vor Gericht verantworten. Laut der von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Anklageschrift wird der 20-Jährigen vorgeworfen, bei einer Protestveranstaltung im vergangenen Monat in Malmö den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt zu sein.
Thunberg hatte sich an der von der Umweltschutzgruppe Ta tillbaka framtiden (Die Zukunft zurückerobern) organisierten Aktion beteiligt, bei der die Aktivisten versuchten, Zu- und Abfahrten des Hafens von Malmö zu blockieren.
Die Teilnehmenden wollten mit ihrer Blockade gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe protestieren. Thunberg weigerte sich damals, auf Weisung der Polizei den Ort der Blockade zu verlassen.
"Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern die Infrastruktur für fossile Brennstoffe physisch stoppen. Wir holen uns die Zukunft zurück", schrieb Thunberg damals im Onlinedienst Instagram.
Greta Thunberg prangert regelmäßig Regierungen in harschen Worten dafür an, dass sie nicht genug gegen die Klimaerhitzung täten. Aus diesem Grund wurde sie schon mehrfach bei Protestaktionen von der Polizei weggeschleppt oder für kurze Zeit in Gewahrsam genommen.
Das geschah zuletzt im März bei einer Demonstration vor einem Ministerium in Oslo. Und auch im Januar wurde Greta Thunberg bei dem Protest gegen den Kohleabbau in Lützerath von der deutschen Polizei weggetragen. Die Bilder der Aktivistin gingen damals um die ganze Welt.
Thunberg droht nach schwedischem Strafrecht eine Höchststrafe bis zu sechs Monaten Haft. Staatsanwältin Charlotte Ottosen sagte jedoch der Nachrichtenagentur AFP, dass diese Art von Vergehen üblicherweise mit einer Geldstrafe belegt würden.
Die junge Aktivistin hatte als 15-Jährige damit begonnen, sich freitags während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg im Juni, da sie ihren Abschluss gemacht hatte.
(mit Material von afp)