
Felsstürze sind in Hochgebirgsregionen eine gewaltige Gefahr.Bild: KEYSTONE / Peter Klaunzer
Klima & Umwelt
Seit Mittwochmittag herrscht Klarheit: Die ehemalige Ex-Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen tödlich verunglückt. Ein Felssturz hat die ehemalige Leistungssportlerin erwischt. Solche Gerölllawinen könnten sich demnächst weiter häufen.
30.07.2025, 14:3730.07.2025, 14:37
Im pakistanischen Karakorum-Gebirge haben Rettungskräfte seit Montagabend verzweifelt die verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier. Sie ist beim Aufstieg von einem Steinschlag erfasst worden. Nun teilte das Management den Tod der Ex-Spotlerin mit. Dahlmeier ist ein extremer, aber leider kein Einzelfall.
Immer wieder kommt es zu Steinschlägen in Gebirgen: Gesteinsbrocken, die lawinenartig herabrollen und alles mit sich reißen, was ihnen in die Quere kommt. In den vergangenen Jahren gab es Hinweise, dass ihr Aufkommen zugenommen hat. Woran das liegt, lässt sich über einen gemeinsamen Nenner erklären.
Wie Klimawandel und Felsstürze wechselwirken
Gerade in hohen Gebirgsregionen haben sich in der Vergangenheit Meldungen zu Steinschlägen gehäuft. Dem liegt vor allem der Klimawandel zugrunde, geht aus einer Studie der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft hervor. Tauender Permafrost schwächt demnach das Gestein und begünstigt so, dass sich Steine und Felsmassen lösen.
Sowohl instabiles als auch stabileres Gestein kann sich zudem durch Starkregen lösen. Wasser dringt dabei in Felsspalten und erhöht den Druck aufs Gestein. Es kommt zum Bruch und Brocken rollen gen Abgrund.
Weil sich in Gebirgsregionen durch die Topografie vermehrt Luftmassen stauen, sind sie besonders anfällig für Starkregen. Der Klimawandel verstärkt das – schlicht, weil die Atmosphäre mit zunehmender Erwärmung mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
In diesem Zusammenspiel ist Witterung ebenfalls ein Faktor. Durch Frost-Tau-Wechsel, Regen und Sonneneinstrahlung können Gesteine brüchig werden und sich lösen, schreibt das Freiburger Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Sammelt sich Wasser in den Spalten und gefriert, dehnt es sich aus und kann die brüchigen Felsen sogar sprengen.
Durch die Vielzahl an Auslösern, die jedoch miteinander verschränkt sind, lässt sich natürlich nicht genau eingrenzen, was zu dem Felssturz im Karakorum-Gebirge geführt hat. Jedoch gibt es vor Ort ebenfalls klimawandelbedingte Veränderungen – überraschende.
Die auch als dritter Pol der Welt bezeichnete Hochgebirgsregion Zentralasiens ist von Gletschern durchsetzt. Lange galten sie als Anomalie. Der Klimawandel schmolz hier nicht allmählich die Eisschichten, er zeigte sogar kaum messbare Auswirkungen. Mittlerweile gibt es aber auch dort einen messbaren Rückgang, wie Studien zeigen.
Vieles deutet auf mehr Felsstürze hin
Dennoch: Ob es wirklich mehr Steinschläge gibt, ob in Karakorum oder sonst wo, ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Viel bedeuten muss das aber nicht. "Auch wenn eine klare Aussage noch nicht möglich ist, deutet vieles darauf hin, dass Bergstürze heute häufiger vorkommen", sagte Samuel Weber vom Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) 2024 in einer Pressemitteilung.
Die Alarmsignale sind deutlich. Auch wenn sich Steinschläge nicht vollends verhindern lassen, gibt es Wege, gegen ein vermehrtes Aufkommen vorzugehen. Und die bedeuten: ein engagierterer Kampf gegen den Klimawandel.
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