
Auf den Kanarischen Inseln werden im großen Stil Kartoffeln angebaut. Bild: IMAGO/Jürgen Schwenkenbecher
Klima & Umwelt
Jedes Jahr zerstören Motten tonnenweise kanarische Kartoffeln. Die Ernteverluste sind so groß, dass Teneriffa jetzt hart durchgreift und eine Gruppe Flattermänner auf die Insel holt.
21.07.2025, 16:0021.07.2025, 16:00
In Deutschland spielt die Kartoffel in Küche und Kultur eine so zentrale Rolle, dass Deutsche und Kartoffeln mitunter synonym verwendet werden. Doch dabei fällt unter den Tisch: Die schmackhaften Erdäpfel spielen auch in den Küchen anderer Länder eine zentrale Rolle – zum Beispiel in der Spanischen.
Die weltbekannten Patatas Bravas dürften alle kennen, sind sie doch ein essenzieller Bestandteil eines jeden gut gedeckten Tapas-Tischs. Auf den Kanaren isst man außerdem gerne Papas Arrugadas, auf Deutsch "runzelige Kartoffeln".
Das sind kleine, meist einheimische Kartoffelsorten, die mit Meeres- oder stark gesalzenem Wasser gekocht werden, bis sie eine runzelige, salzverkrustete Haut bekommen.

Schrumpelig und salzig: Papas Arrugadas.Bild: IMAGO/Depositphotos
Die Kanarischen Inseln leben von der Kartoffelernte, die jedoch zunehmend bedroht ist. Und das nicht nur wegen der durch die Klimakrise veränderten Bedingungen, sondern auch durch einen Schädling, mit dem die kanarischen Landwirt:innen schon seit einem Vierteljahrhundert zu kämpfen haben: die Guatemala-Kartoffelmotte.
Alle Versuche, dem Problem Herr zu werden, scheiterten. In manchen Jahren zerstörten die Motten bis zu 80 Prozent der Kartoffelkulturen. Höchste Zeit also, zu handeln.
Auf Teneriffa, der größten Kanaren-Insel, gehen sie jetzt kreative Wege, um die Kartoffeln zu schützen.
Sie siedeln in der Nähe der Anbaufelder Fledermäuse an – natürliche Fressfeinde der Motten – um die Schädlingspopulation so auf natürliche Weise einzudämmen. Die Idee kommt vom Stadtrat für ländliche Entwicklung und Umwelt in Los Realejos. Der hat die Methode in Andalusien kennengelernt, schreibt "Teneriffa News".
Fledermäuse sollen Kartoffel-Ernte auf Teneriffa schützen
Naturforscher Domingo Trujillo hat im Juni damit begonnen, Madeira-Fledermäuse in der Nähe von Kartoffelackern anzusiedeln. Bis November läuft eine Testphase, in der in 18 Nächten via Ultraschall gemessen wird, was die Tiere nachts genau tun.
Es geht dabei auch darum, zu erfahren, ob sich die neu angesiedelte Fledermausart besser eignet, als eine der sechs einheimischen Arten, die in der Testregion leben. Anschließend soll dann ein konkreter Plan zur Ausrottung der Kartoffelmotten aufgestellt werden.
Wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird, werden die Motten weiter Gänge in die Kartoffeln Teneriffas fressen und große Teile der Ernte unbrauchbar machen. Das bedeutet nicht nur weniger Papas Arrugadas und Patatas Bravas auf dieser Welt, sondern vor allem finanzielle Einbußen und Versorgungsengpässe für die Menschen auf den Kanaren.
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