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Mallorca, Costa del Sol, Kanaren: Wer in diesem Sommer in Spanien Urlaub machen will, muss tief in die Tasche greifen. Trotz einer leichten Abschwächung des Preisauftriebs sind Flüge und Hotels so teuer wie nie. Eine Auswertung des Datenanbieters Mabrian zeigt: Die Preise für Juli und August 2025 haben neue Höchstwerte erreicht.
Das wirkt sich spürbar auf das Reiseverhalten aus – sowohl bei deutschen als auch bei spanischen Urlauber:innen.
Laut "Handelsblatt" gingen die Buchungen aus Deutschland zurück. Und auch viele Spanier:innen verzichten inzwischen auf ihren traditionellen Sommer an der Küste. Denn Urlaub dort wird zunehmend zum Luxus.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt die Dramatik der Entwicklung. Laut "El País" kosten einfache Urlaubspakete auf Mallorca oder Menorca inzwischen mehr als Reisen nach Bali. So liegt ein siebentägiger Aufenthalt in einem Drei-Sterne-Hotel auf Menorca aktuell bei 947 Euro pro Person.
Selbst große europäische Städte wie London oder Rom bieten günstigere Angebote. Die Plattform Mabrian beziffert die Flugpreissteigerung an spanischen Küsten zwischen 2023 und 2025 auf bis zu 63 Prozent, Hotelpreise stiegen je nach Region um bis zu 26 Prozent.
Tecnitasa-Daten zufolge zogen auch die Preise für Strandapartments spürbar an: 20,3 Prozent betrug der Anstieg seit Mitte 2023. Viele Unterkünfte waren bereits zu Jahresbeginn ausgebucht.
Und wer bucht, kann oft nur kürzer bleiben und weniger ausgeben: Eine Erhebung des Analyseunternehmens inAtlas zeigt laut Reuters, dass spanische Gäste im Schnitt nur halb so lange an den Stränden verweilen wie internationale Tourist:innen. Sie geben auch nur ein Viertel so viel aus.
Die Auswirkungen sind massiv: Allein an Spaniens 25 beliebtesten Küstenorten ist die Zahl der einheimischen Urlauber:innen im vergangenen Jahr um 800.000 zurückgegangen. Gleichzeitig kamen 1,94 Millionen mehr ausländische Gäste, wie Reuters berichtet.
Die 26-jährige Wendy Davila sagt dort: "Die Preise sind völlig überzogen. Die gesamte Küste ist unbezahlbar geworden." Statt wie geplant nach Cadiz reiste sie ins günstigere Burgos.
Besonders gefragt sind Regionen im Landesinneren. Laut "inAtlas" machten im vergangenen Jahr 1,7 Millionen mehr Spanier:innen Urlaub abseits der überlaufenen Strände. Im andalusischen Ort El Bosque, rund 100 Kilometer von der Küste entfernt, stiegen die Gästezahlen spanischer Herkunft um 22 Prozent.
Auch Hotelketten reagieren zunehmend nervös: Einige senkten trotz steigender internationaler Nachfrage ihre Erwartungen für die Sommermonate – aus Sorge, dass der heimische Markt wegbricht.
Angesichts wachsender Unzufriedenheit steuert die spanische Regierung dagegen. Tourismusminister Jordi Hereu setzt laut Reuters auf Dezentralisierung: "Wenn wir weiterhin weltweit führend im Tourismus bleiben wollen, müssen wir unsere Reiseziele neu denken."
In einer im Juni gestarteten Kampagne bewirbt Spanien etwa gezielt weniger bekannte Regionen im Landesinneren. Die Idee: Druck rausnehmen an der Küste, neue Chancen für strukturschwächere Gebiete schaffen.
Doch der Frust über Massentourismus, steigende Mieten und Verdrängung bleibt. Laut Reuters führen diese Faktoren zu wachsender "Turismofobia".
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Die Wohnungsknappheit, insbesondere in Hotspots wie den Balearen oder den Kanaren, facht den Unmut an. Manche Orte melden, dass bis zu 50 Prozent der Wohnfläche von touristischen Angeboten belegt ist.
Trotz aller Kritik wächst Spaniens Tourismusindustrie weiter. El País berichtet, dass das Land 2025 mit bis zu 100 Millionen internationalen Tourist:innen rechnet. Damit könnte Spanien Frankreich als weltweit beliebtestes Reiseziel ablösen. Der Tourismussektor steuert inzwischen 13,1 Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt bei.
Doch der Preis für diese Rekordzahlen ist hoch: Während die Zahl internationaler Gäste steigt, geraten viele Einheimische und auch deutsche Urlauber:innen ins Hintertreffen. Denn nicht alle können oder wollen diesen Preis für Sonne, Strand und Sangría zahlen.