
Touristen sollen eine schöne Zeit in Málaga haben, sich dabei aber auch benehmen.Bild: E+ / urbazon
Urlaub & Freizeit
Als Tourist:in in fremden Ländern ist man oftmals an einem Gefühls-Peak. Schließlich ist man im Urlaub, sieht neue Dinge, hat einen Sinn für Freiheit und Abenteuer. Dennoch sollte man nicht die Regeln des zivilen Miteinanders vergessen, mahnt nun eine spanische Touristen-Hochburg.
18.07.2025, 11:4418.07.2025, 11:44
Der Sommer ist da, die Koffer sind gepackt, und der Flug oder Zug nach Süden wartet. Für viele beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Doch was für Tourist:innen pure Erholung bedeutet, ist für viele Städte längst zur Belastung geworden.
Massentourismus, Übertourismus, Overtourism – was nach sperrigen Fachbegriffen klingt, ist für Einheimische von Österreich bis Griechenland, von Venedig bis Barcelona tägliche Realität: überfüllte Gassen, steigende Mieten, Dauerlärm und das Gefühl, die eigene Stadt nicht mehr wiederzuerkennen.
Immer mehr Städte sagen: Es reicht. Sie setzen auf Besucherobergrenzen, neue Tourismussteuern oder kuriose Benimmregeln, um den Wildwuchs im Zaum zu halten.
Denn so sehr die Tourismuswirtschaft brummt – das soziale Klima kippt vielerorts. Urlauber:innen von heute sollen daher nicht mehr einfach nur zahlen und Party machen, sondern sich auch benehmen. Das findet man zumindest in Málaga.
Urlaub in Spanien: Málaga bittet in Kampagne um Benehmen
Die andalusische Küstenstadt Málaga greift schon länger härter gegen Massentourismus durch. Um die Auswirkungen kontrollieren zu können, startet die Stadt eine Sensibilisierungskampagne für Tourist:innen – mit einer Art Besucher:innen-Knigge für gutes Benehmen. Kein Scherz.
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Die Stadt setzt auf Erziehung durch Aufklärung. Laut "Euronews" wird eine Liste von zehn Benimmregeln auf Bussen, Plakatwänden und auf Social Media beworben. So sollen Urlaubsgäste daran erinnert werden, sich rücksichtsvoll zu verhalten.
Dazu gehören demnach Basics wie: Nicht halb nackt durch die Innenstadt laufen, Müll nicht einfach liegen lassen oder sich nachts auf öffentlichen Plätzen benehmen, als wären es die eigenen vier Wände.
Heißt: Weder grölen noch laut Musik hören. Öffentliche Plätze sind keine Clubterrassen, und die Straße ist kein stilles Örtchen – das möchte die Stadt den Besucher:innen klarmachen.
Massentourismus: Málaga und Spanien wehren sich
In Fußgängerzonen sind Roller und Bikes zudem verboten. Bereits 2024 hatte die Stadt die Daumenschrauben angezogen: Wer sich danebenbenimmt, zahlt. Bis zu 750 Euro Bußgeld kann man laut "Euronews" für Vermüllung, übermäßigen Lärm oder Trunkenheit aufgebrummt bekommen. Ein teures Urlaubsandenken.
Ziel ist es, die Lebensqualität der Einwohner:innen zu schützen – ohne den Tourismus abzuwürgen, der für die Stadt eine der wichtigsten Einnahmequellen ist. Málaga steht dabei nicht allein da.
Die Kampagne reiht sich ein in eine ganze Welle spanischer Städte, die mit kreativen oder strengen Maßnahmen versuchen, den Massentourismus in den Griff zu bekommen.
Ob Málaga, Barcelona oder Mallorca: Der Wind dreht sich. Die Message ist klar – benimm dich oder bleib besser gleich zu Hause. Vergangenes Jahr machten Bewohner:innen Málagas bereits ihrem Ärger Luft und klebten in der Stadt Sticker mit Aufschriften wie "Dies war einmal mein Zuhause" oder "Geht nach Hause" auf.
Neben Bußgeldern und Aufkleber-Botschaften gibt es nun also höfliche Hinweise mit erhobenem Zeigefinger. Ob das hilft? Das werden die nächsten Wochen zeigen.
Als wäre der Besuch auf der Nordsee-Insel Sylt nicht sowieso schon teuer genug, wird nun auch noch die Kurtaxe in einer beliebten Gemeinde angehoben. Sie hat eine bisher unangetastete Marke überstiegen.
Hach Sylt. Du machst es uns nicht einfach, dich zu lieben. Einerseits hat die größte Nordsee-Insel Deutschlands eine Hardcore-Fanbase – häufig bei den Bürger:innen mit besser gefülltem Portemonnaie. Auf der anderen Seite fremdeln viele Menschen mit dem Flair der Insel und nehmen sie als versnobt wahr.