
Die Färöer machen Touristen ein kreatives Angebot.Bild: imago images / Paolo Sartori
Urlaub & Freizeit
Urlaub ohne Plan – auf den Färöer wird genau das jetzt zum Konzept. Reiseführer und vorgefertigte To-do-Listen kann man dabei vergessen. Mit einem neuen Format sollen Tourist:innen nicht nur die Kontrolle abgeben, sondern auch ganz neue Seiten der Inselgruppe entdecken.
10.07.2025, 16:1510.07.2025, 16:15
Ein Urlaub, bei dem man nichts planen muss? Klingt wie ein Traum für alle, die keine Lust mehr haben, jeden Schritt ihres Trips minutiös zu organisieren. Für sie gibt es nun sogar einen Namen: "Surrender Seekers" – also Reisende, die sich ganz bewusst dem Zufall hingeben.
Genau für diese Abenteurer:innen haben die Färöer nun ein innovatives Reiseformat gestartet, das ganz auf Spontanität setzt – und zugleich ein ernstes Problem bekämpfen soll: Massentourismus.
Urlaub: Färöer nutzen autonome Autos gegen Massentourismus
Laut "Forbes" erklärt Guðrið Højgaard, CEO des offiziellen Tourismusbüros Visit Faroe Islands:
"Weltweit drängen sich Touristen an denselben ikonischen Hotspots – angetrieben von Algorithmen und sozialen Medien, die eine geschlossene Blase schaffen, in der Bilder populärer Orte noch mehr Menschen genau dorthin locken. Das Resultat: Overtourism. Und berechenbare Erfahrungen."
Auch wenn die abgelegene Inselgruppe im Nordatlantik zwischen Schottland und Island nur etwa 130.000 Tourist:innen pro Jahr beherbergt, kann man kaum behaupten, dass es vom Massentourismus verschont bleibt – immerhin haben die Färöer-Inseln lediglich 54.000 Einwohner:innen.
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Da bekommt man den Druck auf einzelne Sehenswürdigkeiten durchaus zu spüren. Gerade bei Hotspots wie dem berühmten Mulafossur-Wasserfall oder dem "See über dem Ozean" (Sørvágsvatn) stauen sich die Menschen. Dabei gibt es weitaus mehr zu entdecken, betont das färöische Tourismusbüro.
Die Antwort auf diese Entwicklung heißt "Auto Odyssey" und ist ein Reiseformat rund um selbstfahrende Autos, das am 7. Juli offiziell gestartet ist.
Das Besondere: Die Kontrolle gibt man komplett ab. Anders als bei üblichen Roadtrips erfahren Reisende bei der "Odyssey" weder im Voraus, wohin es genau geht, noch können sie das Auto selber steuern.
"Wir bitten die Reisenden einfach, die Kontrolle für einen Moment loszulassen. Wenn man nicht weiß, was hinter der nächsten Kurve kommt, öffnet man sich vielleicht für etwas ganz anderes. Vielleicht etwas Schöneres. Vielleicht einfach etwas Echtes", erklärt Marta Káradóttir, von Visit Faroe Islands laut "Forbes".
Massentourismus ade: Vom Flughafen ins Ungewisse
Wer auf den Färöer landet, kann direkt am einzigen Flughafen (Vágar Airport) ein Auto bei der lokalen Firma 62N mieten. Anschließend wird ein QR-Code gescannt – und schon startet das Abenteuer.
Jeder Tag bringt bis zu sechs Stationen, eine Etappe nach der anderen wird in Echtzeit auf das Smartphone geladen – samt Geschichten und Hintergrundinfos zu den jeweiligen Orten. Es gibt laut "Forbes" insgesamt 30 solcher Tagestrip-Autos, keiner gleicht dem anderen. Das Ziel: Entdeckung statt Inszenierung, Überraschung statt Selfie-Spots.
Die Färöer, das kleine selbstverwaltete Gebiet unter dänischer Krone, bieten ohnehin eine fast mystische Landschaft: Fjorde, steile Klippen, grasbedeckte Häuser in winzigen Dörfern – und jede Menge unentdeckte Perlen abseits der Touristenpfade.
Kurios: Laut der "Bild" unterzeichnen alle Kund:innen des Programms eine Verzichtserklärung, die Route zu ändern. Sie verpflichten sich demnach, sich den Plänen des Bordcomputers nicht zu widersetzen.
Die neuen Auto-Routen führen unter anderem zur Viðareiði-Kirche, erbaut aus Steinen der Nordküste, mit Blick auf Europas höchste Klippen. Alle weitere Stationen überlässt man seinem Tour-Guide auf vier Rädern.
Urlaub in Spanien, Städtetrip nach Paris oder Backpacking durch Thailand: Unterwegs denkt man lieber an Sonnencreme und Selfies als an Notfälle. Aber was, wenn doch mal etwas passiert?
Mal ehrlich: Wer merkt sich schon alle Notrufnummern auswendig, wenn es in den Urlaub geht? Die 112 kennt jede:r, aber funktioniert die auch im Ausland? Und was, wenn nicht?