Der Nordosten Brasiliens leidet seit Tagen unter Starkregen. Die Zahl der Todesopfer bei Erdrutschen und durch Hochwasser ist inzwischen auf mindestens 84 gestiegen. "Wir wissen, dass die Hilfe in den ersten Stunden sehr schwierig ist. Jetzt geht es darum, effektiv zu handeln", sagte der Gouverneur des Bundesstaats Pernambuco, Paulo Câmara, noch am Sonntag (Ortszeit). "Ich habe mit allen Bürgermeistern gesprochen, um einen Arbeitsplan zu erstellen und zu erfahren, welche Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt staatliche Unterstützung benötigen."
Rund um die Hafenstadt Recife wurde in 14 Ortschaften der Notstand ausgerufen. Gouverneur Câmara gab Hilfsmittel in Höhe von 100 Millionen Reais (19,7 Millionen Euro) frei. Die Toten wurden seit Beginn der Unwetter am Mittwoch registriert. Allein am Wochenende kamen demnach 79 Menschen ums Leben.
Zuletzt waren in der Region heftige Niederschläge registriert worden. Im Großraum Recife fielen innerhalb von 24 Stunden über 200 Milliliter Regen, wie die Regierung des Bundesstaats Pernambuco mitteilte. 56 Menschen wurden noch immer vermisst, fast 4000 Menschen verloren ihr Obdach. "Obwohl es jetzt erst einmal aufgehört hat zu regnen, erwarten wir für die nächsten Tage weitere starke Regenfälle. Das Wichtigste ist also die Aufrechterhaltung der Schutzmaßnahmen", sagte der Minister für regionale Entwicklung, Daniel Ferreira.
Wie die tagesschau berichtete, gilt nach Angaben des National Instituts für Meteorologie für Pernambuco auch weiterhin die Alarmstufe rot hinsichtlich des Erdrutsch- und Hochwasserrisikos. In den vergangenen Monaten sind bereits Hunderte Menschen in Brasilien bei Erdrutschen und Überschwemmungen umgekommen. Im Februar starben allein in der Stadt Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 230 Bewohner.
(mcm/ dpa)