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Luisa Neubauer konfrontiert US-Politiker John Kerry mit Vorwurf: Klima-Heuchelei

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Luisa Neubauer ist bei der UN-Klimakonferenz COP27 zu Gast.bild: IMAGO / Political-Moments
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Klima-Heuchelei: Luisa Neubauer konfrontiert US-Sondergesandten John Kerry

15.11.2022, 15:0515.11.2022, 15:05

Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat den US-Sondergesandten John Kerry bei einem Gang über das Gelände der UN-Klimakonferenz mit kritischen Fragen konfrontiert.

Wie es zusammenpasse, dass die USA das 1,5-Grad-Ziel von Paris hochhalten und zugleich die amerikanische Öl- und Gasindustrie weiter expandieren wollen, wollte die 26-Jährige wissen, wie ein von ihr am Montag veröffentlichtes Video zeigt.

John Kerry versichert Neubauer: kein Gas mehr bis 2035

Der 78 Jahre alte Diplomat antwortete darauf, dass die fossile US-Industrie nur so viel produzieren werde, wie benötigt werde, um während des Übergangs zu den erneuerbaren Energien einen Wirtschafts-Crash zu verhindern.

Es gebe keine Pläne, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen – was Neubauer, die zur Bewegung Fridays for Future gehört, in dem Video mit einem Untertitel als "unwahr" deklarierte. Kerry versicherte auch, sein Land werde aus der Kohle aussteigen und im Jahr 2035 kein Gas mehr verbrauchen.

"Die Expansion von Öl und Gas bedroht jedes einzelne Klimaschutzziel, und einer der größten Treiber dahinter sind die USA und ihr Geld. Und die Menschen sollten das wissen."
Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer

Neubauer, die den Grünen angehört, schrieb zu dem Video, dass die USA heuchlerisch auf der COP27 in Scharm el-Scheich agieren würden. "Die Expansion von Öl und Gas bedroht jedes einzelne Klimaschutzziel, und einer der größten Treiber dahinter sind die USA und ihr Geld. Und die Menschen sollten das wissen."

Großteil der Öl- und Gasfirmen will Produktion weiter ausbauen

Erst am Donnerstag hatte ein neuer Datenreport aufgezeigt, dass trotz alarmierender Erderhitzung die allermeisten Öl- und Gasunternehmen ihre Produktion stark ausbauen wollen. Dies treffe auf 96 Prozent der knapp 700 erfassten relevanten Firmen in der öffentlichen Datenbank "Global Oil & Gas Exit List" (GOGEL) zu, wie die Naturschutzorganisation Urgewald und weitere 50 NGO-Partner mitteilten.

Seit dem letzten Daten-Update 2021 nahmen demnach die kurzfristigen Expansionspläne der Branche um 20 Prozent zu.

(sb/dpa)

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