Bunte Krokusse und Narzissen blühen, an den Laubbäumen sprießen die ersten Knospen, die Sonne scheint, die Vögeln zwitschern – so sahen gerade in der zweiten Märzhälfte viele Tage aus. Für die meisten Menschen in Deutschland war es ein geradezu traumhafter Start in den Frühling.
Für manche Allergiker:innen markierte es hingegen den Beginn einer anstrengenden Phase. Die milden Temperaturen und zahlreichen Sonnenstunden haben nämlich dafür gesorgt, dass die Dichte an Frühblüher-Pollen in der Luft deutlich zunahm. Niesanfälle, tränende Augen und eine laufende Nase waren für Betroffene alles andere als traumhaft.
Und auch aus meteorologischer Sicht war der März nicht unbedingt ideal. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 war er nicht nur der zweitsonnigste, sondern auch der zweittrockenste März, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Und das hat Folgen.
Durch den ausbleibenden Niederschlag trocknen die Böden aus, bevor der Sommer überhaupt begonnen hat. Momentan ist auch keine lang anhaltende Regenperiode in Sicht. In den kommenden zwei Wochen soll es weiterhin viel Sonne und wenig Niederschlag geben, so lautet zumindest die Einschätzung von Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net.
Er warnt deshalb: "Die anhaltende Hochdruckwetterlage wirkt wie ein Brandbeschleuniger für mögliche Hitzewellen im Sommer". Das könne vor allem dann drohen, wenn sich – wie teils in den vergangenen Jahren – Süd- oder Südwestströmungen durchsetzen würden.
Die Folgen lang anhaltender Trockenheit sind allseits bekannt: Die Böden und die Vegetation trocknen aus, dadurch steigt mitunter die Waldbrandgefahr. Die lag laut Deutschem Wetterdienst bereits im März an mehreren Tagen in einzelnen Regionen bei Stufe vier von insgesamt fünf.
"Die Kombination aus viel Sonne und fehlendem Regen verschärft die Dürregefahr massiv", meint Dominik Jung. Mit Blick auf langfristige Modellrechnungen sieht der Wetter-Experte auch für die Sommermonate Juni und Juli keine Besserung.
Beide Monate könnten nach seiner Einschätzung nicht nur überdurchschnittlich warm werden, sondern auch gleichbleibend trocken ausfallen. Falls sich die aktuelle Hochdrucklage verfestige, sieht Jung die Gefahr einer "Hitzekatastrophe".
Zur Wahrheit gehört allerdings, dass die Zuverlässigkeit solcher langfristigen Modellrechnungen begrenzt ist. Wie das Wetter im Juni und Juli tatsächlich aussieht, wird sich wohl erst einige Tage und Wochen zuvor sicher bestimmen lassen.