Der April hat gerade erst begonnen, da kratzen die Temperaturen in Griechenland bereits an der 30-Grad-Marke. Durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen und Trockenheit hat es in den vergangenen Tagen bereits Dutzende kleinere Brände gegeben.
Allein am Samstag zählte die griechische Feuerwehr mehr als 70 Buschbrände und Feuer. Die meisten davon brachen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auf Kreta und in Mittelgriechenland aus. Zwar konnten die Brände zunächst unter Kontrolle gebracht werden, doch die Behörden warnen bereits davor, dass sich das bald wieder ändern könnte.
Denn Meteorolog:innen erwarten Stürme mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Stunde, was die Brandgefahr "extrem" erhöhe, wie das griechische Katastrophenschutzministerium erklärte. In der Region Athen, im Zentrum des Landes, sowie auf den Kykladeninseln und der Urlaubsinsel Kreta gelte daher ab sofort die zweithöchste Warnstufe.
Schon im vergangenen Jahr hatten wochenlange Waldbrände große Schäden in Griechenland angerichtet. Betroffen waren unter anderem der Süden der Touristeninsel Rhodos. Dort mussten Hotels und Ferienanlagen evakuiert und rund 20.000 Urlauber:innen und Einheimische in Sicherheit gebracht werden.
Auch extreme Hitzewellen sind bereits seit Längerem ein ernst zu nehmendes Problem in Griechenland, durch das auch im vergangenen Jahr mehrere Menschen ums Leben kamen. Durch die Klimakrise nimmt die Zahl und die Intensität von Hitzewellen und damit auch die Gefahr von Waldbränden zu.
Expert:innen gehen davon aus, dass die Waldbrand-Saison wegen des Klimawandels jedes Jahr früher beginnt. Bislang startete sie erst Anfang Mai.
Der diesjährige Winter war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Griechenland. Das zeigen Analysen des Nationalen Observatoriums von Athen auf Grundlage der Daten des Climate Change Services (C3S) des europäischen Copernicus-Programms.
In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar gab es lang anhaltende Perioden mit hohen Temperaturen, die weit über den normalen saisonalen Temperaturen lagen. So lag die durchschnittliche Höchsttemperatur in Nordgriechenland um zwei bis drei Grad über dem Durchschnittswert des Zeitraums 1991 bis 2020, wie eine Analyse des Nationalen Observatoriums von Athen zeigt.
Im Rest des Landes waren die Temperaturen ebenfalls um ein bis zwei Grad höher als im Vergleichszeitraum. Seit Anfang April wurden für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen – allein in Chania auf Kreta kletterte das Thermometer am Dienstag auf 31 Grad.
(Mit Material vond dpa und afp)