
Fridays for Future-Aaktivst:innen um Annika Rittmann haben am Dienstagnachmittag mit Finanzminister Christian Lindner über Geld und Klimaschutz diskutiert. Bild: imago images
Klima & Umwelt
Bei dem Gespräch zwischen den Fridays-for-Future-Aktivist:innen und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Dienstagnachmittag ging es um viel Geld, genauer: um 100 Milliarden Euro. Mit diesem Sondervermögen will die Klimaschutzbewegung den Ausstieg aus den fossilen Energien beschleunigen und den Klimaschutz maßgeblich vorantreiben.
Doch nach dem Gespräch mit dem Finanzminister zeigen sich die Klimaaktivist:innen sichtlich enttäuscht. "Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass noch nicht alles in der Macht stehende von Lindners Ministerium getan wird, um diese Krise zu lösen", sagt FFF-Aktivistin Annika Rittmann nach dem Treffen mit Lindner im Gespräch mit watson. "Stattdessen wird diese Verantwortung quer durch die Regierung geschoben, so dass am Ende nicht genügend passiert, weil alle auf die anderen schauen."
Auch Luisa Neubauer bestätigte diese Einschätzung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Fridays for Future machen weiter Druck
Der Investitionsbedarf für die ökologische Transformation sei "massiv". Dieses Gefühl würde sich auch in der Gesellschaft widerspiegeln, wie Rittmann erläutert.
"Momentan erleben alle Menschen, dass massive Investitionen erforderlich sind – ein Beispiel dafür ist der ÖPNV, wo es enormen Ausbaubedarf gibt."
Um dafür zu sorgen, dass in puncto Klimaschutz mehr passiere, werde Fridays for Future weiter auf die Straße gehen und Druck machen – sowohl beim Finanzminister als auch beim Rest der Bundesregierung.
Annika Rittmann ergänzt im Gespräch mit watson:
"Im Nachgang habe ich nicht das Gefühl, dass das Ausmaß und der Zeitdruck verstanden wurde und damit auch, welche Verantwortung Lindners Ministerium trägt."
Jetzt müsse alles getan werden, dass getan werden könne. "Und dazu gehört auch, dass sich die Regeln ändern müssen, mit denen wir alle leben, damit sich nicht alle gegenseitig die Verantwortung zuschieben und denken, dass sich schon jemand darum kümmern wird."
Christian Lindner sperrt sich gegen weitere Klima-Investitionen
Bei dem Treffen zwischen Christian Lindner und vier Aktivistinnen von Fridays for Future ging es um die Forderung, ein milliardenschweres Sondervermögen für Klima-Investitionen einzurichten. Auch die Grünen hatten auf ihrem Parteitag vor eineinhalb Wochen zusätzliche 100 Milliarden Euro gefordert, die unter anderem in den Ausbau von Wind- und Solarkraft, Wärmepumpen und den Bau einer Infrastruktur für klimafreundlich erzeugten Wasserstoff fließen sollen.
Lindner hatte dies klar abgelehnt und auf bereits geplante Milliarden-Investitionen in den Klimaschutz verwiesen. Damit spielt der Minister auf den Klima- und Transformationfonds (KTF) an, durch den bis 2026 finanzielle Mittel von insgesamt 205,4 Milliarden Euro bereitstünden.
(Mit Material von dpa)
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