Die Wettervorhersagen werden, zumindest gefühlt, immer unsicherer. Während der Corona-Krise begründete man die Unstimmigkeit der Prognosen noch mit mangelnden Daten durch die den fehlenden Flugzeugen am Himmel.
Doch auch jetzt noch plant man seinen Tag gerne anhand der Wetterprognose, die dann oft völlig anders ausfällt. Das ist ärgerlich – und kann zumindest zum Teil verhindert werden. Und zwar, indem man die Anzeige der Wetter-App richtig zu lesen lernt.
Die meisten Angaben in der Wetter-App sind selbsterklärend: Angezeigt wird meist die gefühlte sowie die erwartete Minimal- und Maximaltemperatur, der UV-Index, die Luftqualität und Bewölkung, also auch die Anzahl der Sonnenstunden. Für ganz Neugierige oder Seefahrer:innen wird auch noch die Windstärke, Sichtweite und der Luftdruck angegeben.
Darüber hinaus gibt es jedoch noch den Hinweis zur Regenwahrscheinlichkeit, der für viele verwirrend ist. Was bedeutet die Prozentangaben konkret?
Wie sehr muss ich mit Regnen rechnen, wenn die Wahrscheinlichkeit bei 40 Prozent liegt? Und was meint 60 Prozent? Es gilt: Die sogenannte Regenwahrscheinlichkeit ist keine Prognose in die Zukunft, sondern eine Vorhersage, die aus vergangenen Wetterlagen berechnet wird.
Die Meteorolog:innen berechnen also, wie oft es bei der vorhergesagten Wetterlage an dem jeweiligen Ort in der Vergangenheit geregnet hat. Bei 40 Prozent eben in vier von zehn Fällen.
Markus Valk vom Deutschen Wetterdienst erklärt die Regenwahrscheinlichkeit gegenüber der Zeitschrift "Geo" so: "Es ist damit also nicht ausgesagt, dass 40 Prozent des Zeitraumes des morgigen Tages verregnet sein werden und auch nicht, wie viel es regnen soll."
Hinter den Prozentangaben könnte sich heftiger Regen verbergen – oder auch bloß ein paar Regentropfen. Lässt man sich die Regenwahrscheinlichkeit für den ganzen Tag und für einen kurzen Zeitraum wie eine Stunde anzeigen, wird die Vorhersage noch ungenauer.
Wer es genauer wissen will, sollte daher eher auf die prognostizierte Niederschlagsmenge schauen. Hier ist entweder die Regenmenge entscheidend oder die Anzahl der Regentröpfchen, die man auf der Wettervorhersage sieht. Allerdings zeigt diese nicht jeder Smartphone-Wetterdienst an.
Doch die drohende Niederschlagsmenge ist der entscheidende Faktor, wenn es um die Tagesplanung geht. Auch der Regenradar ist hier eine gute Hilfe, wenn man wissen will, ob ein Regengebiet aufzieht. Denn dieser zeigt die wahrscheinlichen Wolken- und Regenbewegungen in einem Gebiet im Verlauf der nächsten Stunden an.
Als Faustregel zur Orientierung kann man sagen: Liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 70 oder 80 Prozent, aber es sind nur äußerst geringe Niederschlagsmengen prognostiziert, wird man wahrscheinlich trotzdem einen Ausflug machen können. Bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 50 bis 60 Prozent, die dafür aber mit heftigem Niederschlag vorhergesagt ist, sollte man lieber drinnen bleiben.