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Flutkatastrophe in Pakistan: Experten bestätigen Einfluss des Klimawandels

FILE - People navigate through a flooded road caused by heavy monsoon rains, in Nasirabad, a district of Pakistan's southwestern Baluchistan province, Aug. 22, 2022. A new study says human-caused ...
Die Unwetter in Pakistan haben für schwere Überschwemmungen gesorgt.Bild: AP / Zahid Hussain
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Experten bestätigen: Klimawandel spielt Rolle bei Flutkatastrophe in Pakistan

16.09.2022, 13:30
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Die Klimaerwärmung dürfte nach einer Schnellanalyse von Expert:innen zu den verheerenden Regenfällen in Pakistan beigetragen haben. Für die besonders betroffenen Provinzen Sindh und Baluchistan zeigten einige Modellrechnungen, dass die Regenmenge über einen besonders schlimmen Fünf-Tage-Zeitraum bis zu 50 Prozent höher war, als es ohne Klimawandel der Fall gewesen wäre.

Das berichtete das Netzwerk World Weather Attribution (WWA-Netzwerk) um die deutsche Klimawissenschaftlerin Friederike Otto vom Imperial College in London.

Knapp 1500 Menschen sind in den Fluten ums Leben gekommen

Seit Mitte Juni hat Pakistan ungewöhnlich starken Monsunregen erlebt. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser, 33 Millionen Menschen sind betroffen, mehr als 1480 Menschen sind nach offiziellen Angaben umgekommen.

"Es fehlt an Zelten, es fehlt an Nahrungsmitteln, an sauberem Wasser und an sanitärer Versorgung."
Isabel Bogorinsky von der Welthungerhilfe

Isabel Bogorinsky von der Welthungerhilfe warnt, dass Pakistan noch lange mit den Folgen kämpfen wird. Das Wasser habe viele landwirtschaftlichen Flächen weggespült. Unter den Betroffenen herrsche vielfach Hoffnungslosigkeit. "Es fehlt an Zelten, es fehlt an Nahrungsmitteln, an sauberem Wasser und an sanitärer Versorgung."

Hitzewellen durch Klimawandel 30 Mal wahrscheinlicher

Die Wahrscheinlichkeit, dass Überschwemmungen wie dieses Jahr jedes Jahr passieren, liege bei einem Prozent, heißt es in der Studie. Allerdings gebe es erhebliche Unsicherheiten. Weil die Regenfälle in der Region Pakistan von Jahr zu Jahr höchst unterschiedlich seien, sei es schwierig, den Einfluss des Klimawandels genau zu quantifizieren, berichtete das Netzwerk.

"Wir können aber mit großer Sicherheit sagen: Die Chance, dass so etwas passiert, wäre ohne Klimawandel geringer gewesen", sagte Otto.

Bei Hitzewellen sei es deutlich einfacher, die Rolle des Klimawandels zu beurteilen als bei extremen Regenfällen. Bei der Hitzewelle, die Pakistan und Indien im März und April diesen Jahres erlebten, war das Netzwerk zu dem Schluss gekommen, dass solche Phänomene durch den Klimawandel rund 30 Mal wahrscheinlicher geworden seien.

Wassermanagement aus Kolonialzeiten

Sozialwissenschaftlerin Ayesha Siddiqi von der Universität Cambridge sagte, schlechtes Wassermanagement, das noch aus Kolonialzeiten stamme, habe die Folgen der Überschwemmungen verschlimmert. Unter anderem hätten die Wassermassen nicht zügig abfließen können.

"Allein aus moralischen Gründen trägt Deutschland Verantwortung für das, was in Pakistan geschieht, weil wir überdurchschnittlich zur Erwärmung beigetragen haben."
Jacob Schewe vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Auch für den Klimawandel seien vor allem Industrieländer verantwortlich. Bei der Unterstützung Pakistans solle statt von humanitärer Hilfe besser von Reparationszahlungen gesprochen werden. "Pakistan sollte absolut Reparationen verlangen", sagte sie.

Auch Jacob Schewe vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht westliche Länder in der Pflicht. Pakistan brauche Unterstützung, um sich an den Klimawandel anzupassen. "Allein aus moralischen Gründen trägt Deutschland schon jetzt Mitverantwortung für das, was in Pakistan geschieht, weil wir überdurchschnittlich zur globalen Erwärmung beigetragen haben", sagte Schewe.

(sp/dpa)

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