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Fridays for Future: Aktivistin Elisa Bas empört mit Israel-Aussagen

Elisa Bas ist eine der Sprecherinnen von Fridays for Future. Hier hält sie eine Rede gegen den Braunkohletagebau bei Lützerath.
Elisa Bas ist eine der Sprecherinnen von Fridays for Future. Hier hält sie eine Rede gegen den Braunkohletagebau bei Lützerath. Bild: imago images / kirchner-media
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Fridays for Future: Aktivistin empört mit Israel-Aussagen – FFF reagiert

17.10.2023, 16:10
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Es ist nicht das erste Mal, dass Fridays for Future mit israelfeindlichen Wortmeldungen auffällt. Schon vor und nach der UN-Klimakonferenz 2022 teilten FFF-Aktivist:innen über den internationalen Twitter-Account der Bewegung israelfeindliche Beiträge. So wurden palästinensische Terroristen im Mai 2021 als "Märtyrer" verklärt, Israel wiederum wurde "Siedlerkolonialismus" und "Imperialismus" vorgeworfen.

Damals distanzierte FFF-Deutschland sich von den Aussagen und sprach von "antisemitischen Inhalten". Als im Januar dieses Jahres erneut ein Tweet von Fridays for Future International viral ging, in dem die Bewegung Israel "Neokolonialismus und Apartheid" vorwarf, sah sich der deutsche Ableger von FFF erneut genötigt, zu reagieren: "Der Account spricht nicht für FFF-Deutschland", erklärte eine Sprecherin der Gruppe damals.

Israel-Aussagen bringen Fridays for Future in Bedrängnis

Jetzt, kurz nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel, wird die Klimabewegung erneut mit antisemitischen Parolen in Verbindung gebracht. Mehrere Medien hatten berichtet, ein prominentes Mitglied der Organisation habe am Sonntag in Berlin an der antiisraelischen Demonstration auf dem Potsdamer Platz teilgenommen.

Die Rede ist von Elisa Bas, einer ehemaligen prominenten Sprecherin von Fridays for Future. Laut Informationen von "Focus" teilte die Aktivistin erst ein Video der Demo selbst, auf dem es teilweise zu gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden mit der Polizei kam.

Grüne kritisieren judenfeindliche Aussagen von Klimaaktivistin

Zudem kommentierte sie ein Zitat von Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Dieser hatte zuvor einen Beitrag zur antisemitischen Stimmung in Deutschland geteilt: "Es muss sich etwas tun. Die Barbaren sind unter uns."

Bas kritisierte diese Äußerung Schusters und verglich die Situation der Palästinenser:innen in Deutschland mit dem Genozid an Juden und Jüdinnen im Zweiten Weltkrieg. Wörtlich sagte die 22-jährige: "In Deutschland herrscht eine Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser:innen und Schuster heizt sie an." Nun wird ihr vorgeworfen, antisemitische Sichtweisen zu publizieren. Ihr Account ist nach vielfacher Kritik gelöscht worden.

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In mehreren deutschen Städten gab es nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober Demos gegen Israel. Bild: imago images / beautiful sports

Bei den Grünen herrscht über diese Aussagen Fassungslosigkeit. Denn anstatt den brutalen Angriff der Hamas zu verurteilen, bei dem mehr als 1300 Israelis ermordet wurden, warf sie Israel einen "Genozid" vor – und rückte den jüdischen Staat damit in die Nähe der Nazis.

Hat Fridays for Future ein Antisemitismus-Problem?

Gegenüber "Bild" erklärte der Grünen-Abgeordnete Marcel Emmerich: "Solche Vergleiche verbieten sich und sind an Bösartigkeit kaum zu übertreffen." Er habe "von keiner Anti-Palästina-Demo gehört, aber auf zahlreichen Anti-Israel-Demos wird der blutige Terror der Hamas auf widerliche Weise gefeiert".

Marlene Schönberger, Berichterstatterin der Grünen Fraktion und für den Kampf gegen Antisemitismus zuständig, sieht das ähnlich. Die Hamas hätten deutlich gemacht, dass sie Juden "weltweit vernichten will". Gegenüber "Bild" ergänzte sie:

"Während die palästinensische Terrororganisation mutwillig Babys, Kinder und alte Menschen tötet, Frauen vergewaltigt und das auch noch feiert, behandelt Israel verletzte Palästinenser und warnt Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen vor den nötigen Militäroperationen."

Aus diesem Grund müsse sich die ehemalige FFF-Sprecherin Elisa Bas von den antisemitischen Aussagen distanzieren, fordert sie.

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Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer sprach ihr Mitgefühl für Juden auf der ganzen Welt aus.Bild: IMAGO images/KreativMedia Berlin

Auf eine Anfrage von watson erklärte eine FFF-Sprecherin, dass Elisa Bas derzeit keine bundesweite Sprecherin sei. "Die auf ihren privaten Accounts geteilten Aussagen stehen nicht für die Organisation." Sie ergänzt:

"Wir verurteilen den terroristischen Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung aufs Schärfste. Wir leben in einer strukturell antisemitischen Gesellschaft, dabei stehen alle gesellschaftlichen Akteure in großer Verantwortung. Fridays for Future Deutschland hat sich immer wieder klar und unmissverständlich gegen jeden Antisemitismus positioniert."

Ferner erklärt sie, dass FFF als größte Klimabewegung des Landes kontinuierlich daran arbeite, für diese Thematik zu sensibilisieren. "Wir leisten daher Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in unseren Ortsgruppen und Arbeitsgruppen."

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