Der Meeresspiegel steigt offenbar noch schneller, als bisher gedacht.Bild: iStockphoto / Elena Mostipan
Klima & Umwelt
08.05.2020, 12:3928.09.2020, 12:55
Der globale mittlere Anstieg des Meeresspiegels könnte bis zum Jahr 2100 über einen Meter und bis 2300 sogar über fünf Meter betragen - wenn die Menschheit weiter so viel Treibhausgas ausstößt wie bislang. Das ist Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter gut hundert Meeresspiegelexperten, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Freitag mitteilte.
Die neuen Risikoabschätzungen liegen demnach alles in allem höher als die bislang vom Weltklimarat veröffentlichten. Die Abschätzung basiert auf zunehmendem Wissen über Ozeane, Eismassen und Wasserkreisläufe. Die Wissenschaftler zeigen die verbleibenden Unsicherheiten auf, halten aber zugleich frühere Schätzungen des Meeresspiegelanstiegs für zu niedrig.
"Was wir heute innerhalb weniger Jahrzehnte tun, bestimmt den
Meeresspiegelanstieg für viele Jahrhunderte", sagte Ko-Autor Stefan
Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nach
einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung seines Instituts. "Das ist aber auch eine gute Nachricht: Wir haben es beim Ausstoß von Treibhausgasen selbst in der Hand, wie stark wir die Risiken für Millionen von Menschen an den Küsten der Welt ansteigen lassen."
Im schlimmsten Fall steigt der Meeresspiegel bis 2300 um 5,6 Meter
Für das Szenario eines unverminderten Ausstoßes und einer
durchschnittlichen Klimaerwärmung von 4,5 Grad Celsius sagten die
Experten einen Anstieg des Meeresspiegels zwischen 0,6 und 1,3 Metern
voraus.
Bis 2300 könne der Meeresspiegel demnach sogar zwischen 1,7
und 5,6 Metern ansteigen. Selbst bei einer schwächeren Erwärmung von
2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau sagen die Experten
einen steigenden Meeresspiegel von durchschnittlich etwa 0,5 Metern
bis 2100 voraus.
Die aktuellen Schätzungen der Experten liegen nach PIK-Angaben im
Schnitt höher als die jüngsten Prognosen des Weltklimarat (IPCC). Die
Befragung wurde im Journal "npj Climate and Atmospheric Science"
veröffentlicht.
(hau/dpa)
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