Luisa Neubauer, Klimaaktivistin von Fridays for Future, trat kräftig gegen die politischen Parteien aus.Bild: dpa / Kay Nietfeld
Klima & Umwelt
Die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer wirft
den politischen Parteien eine "verlogene Klimadebatte" vor. Ärmere
Menschen würden "als Ausrede genutzt", um weniger Klimaschutz zu
betreiben, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. Dabei hätten
die politisch Verantwortlichen "jahrzehntelang soziale
Ungerechtigkeit befürwortet und eine Politik für die Wirtschaft und
nicht für die Menschen gemacht", erklärte die Aktivistin.
In der Debatte um Billigflüge und höhere Benzinpreise sei der
Eindruck entstanden, als ob mehr Klimaschutz wegen sozialer Fragen
nicht möglich wäre, sagte Neubauer. Dabei sei es Aufgabe der Politik,
einen angemessenen sozialen Ausgleich zu schaffen. "Die Regierung
muss anfangen, mit den Leuten Klartext darüber zu sprechen, vor
welchen Herausforderungen wir stehen." Zu den politischen Attacken
der jüngsten Zeit gegen die Grünen erklärte Neubauer: "Man könnte
meinen, einige Parteien versuchen, ihre fehlenden
Klimaschutzprogrammtiken durch Kritik an den Grünen zu verdecken."
Annalena Baerbock hatte Benzinpreis-Debatte ausgelöst
Anfang Juni hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eine
hitzige Debatte über höhere Benzinpreise ausgelöst, nachdem sie
erklärt hatte, dass ihre Partei bis 2023 den Sprit um 16 Cent
verteuern wolle. Dabei ist der steigende CO2-Preis, der automatisch
zu höheren Benzinpreisen führt, längst beschlossene Politik der
Bundesregierung.
"Einige Parteien wollen anscheinend die Menschen für dumm verkaufen",
sagte Neubauer weiter. Dabei sollte sich die Regierung eher darauf
konzentrieren, die internationalen Klimaabkommen einzuhalten und
einen "sozial gerechten Klimaschutz für alle zu gestalten". Dafür
werde Fridays for Future in den kommenden Wochen gemeinsam mit
Gewerkschaften und Sozialverbänden kämpfen, kündigte Neubauer an.
Die Aktivisten von Fridays for Future wollen an diesem Freitag, exakt
100 Tage vor der Bundestagswahl, wieder auf die Straße gehen, um für
die Einhaltung der Klimaziele einzutreten. Damit wollen sie die
wöchentlichen Streiks wieder aufnehmen, die während der
Corona-Pandemie teils zum Erliegen gekommen waren.
(nb/dpa)
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