Wer mit der Bahn reist, nutzt die Zeit oft, um mit dem Laptop zu arbeiten, Filme zu schauen – natürlich nur, wenn das WLAN mitspielt. Wer den Akku aber dabei laden will, sollte aber vorher einen sehr genauen Blick auf die Steckdose werfen.
Zuletzt gab es in Zügen eines regionalen Verkehrsunternehmens in Baden-Württemberg mehrere Fälle manipulierter Steckdosen. Jetzt stellt sich heraus: Die Gefahr ist nicht vorbei!
Am Freitagmorgen wurden Reisende in einem Zug von Augsburg nach München von einem Zugbegleiter per Durchsage erneut vor der Benutzung von Steckdosen gewarnt. Zuvor hatte eine Polizistin – unterwegs als Passagierin – in dem Zug offenbar eine manipulierte Steckdose entdeckt. Daraufhin habe sie das Zugpersonal in Kenntnis gesetzt, teilte die Bundespolizei am Sonntag mit.
Nach der Einfahrt des Zuges in den Hauptbahnhof München sei die Steckdose von der Bundespolizei in Augenschein genommen worden. Der Manipulationsverdacht bestätigte sich dabei.
Nun sollen Ermittlungen gegen die betreibende Firma GoAhead eingeleitet worden. Verdacht: versuchte Körperverletzung, hieß es. Die Bundespolizei warnt Bahnreisende entsprechend vor manipulierten Steckdosen. Erneut!
Schon vor einigen Wochen gab es in Zügen der Firma GoAhead mehrere Fälle manipulierter Steckdosen. Einige Reisende sind in den vergangenen Wochen in dem Zusammenhang verletzt worden. Im August hatte etwa eine Frau während einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe einen Stromschlag an einer manipulierten Steckdose bekommen. Laut Angaben der Polizei hatten der oder die Täter:innen dünne Metalldrähte aus der Steckdose herausgezogen oder hineingesteckt.
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn verweist darauf, dass die Steckdosen in den unternehmenseigenen Zügen regelmäßig kontrolliert würden. Zuletzt habe man dabei lediglich einzelne abgebrochene Ladegeräte gefunden, defekte Steckdosen seien "die absolute Ausnahme".
Die Bundespolizei bittet die Bahnreisenden indes, sich die Steckdosen vor der Benutzung genau anzusehen und zu schauen, ob etwas Ungewöhnliches festzustellen ist und gegebenenfalls das Bahnpersonal zu informieren. Die manipulierte Steckdose sollte nicht berührt werden, sonst drohen gefährliche Stromschläge, warnen die Polizist:innen.
(Mit Material von dpa)