Sturm, Orkan, Hagel, Regen: Es wird ungemütlich kurz vor Weihnachten in Deutschland. Orkan Zoltan zieht von Grönland her über die Ostsee, mit voller Wucht. So fegen von Mittwoch bis Freitag Sturmböen in unterschiedlicher Stärke über die ganze Bundesrepublik hinweg. Denn der Orkan kann Windstärken von bis zu 130 km/h erreichen. Dabei kommt es voraussichtlich zu zahlreichen Einschränkungen, sowohl beim Reisen, als auch beim vorweihnachtlichen Einkauf und beim Treffen von Freunden und Familie.
Besonders ungünstig: Kurz vor Weihnachten ist es mancherorts nicht nur gefährlich, vor die Türe zu gehen. Reisende müssen zudem mit Problemen beim Zug- und Flugverkehr rechnen. Viele werden wegen des stürmischen Wetters wohl ungewollt einen Gang zurückschalten müssen. Das gilt leider auch für die Post. Wer Pech hat, bekommt seine Weihnachtsgeschenke so nicht mehr rechtzeitig.
Orkan Zoltan wird wohl in jedem Bundesland in Deutschland seine Spuren hinterlassen. Bundesweit wird es zu Sturmböen kommen, wie "The Weather Channel" berichtet. Besonders heftig dürfte es zunächst am Mittwoch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt werden. Dort wüten die Sturmböen mit einer Stärke von 11 auf der Beaufortskala (Bft, Skala zur Aufteilung von Windstärken). Am Donnerstag sind die Auswirkungen laut Vorhersagen am stärksten an der Nordseeküste, über Schleswig-Holstein, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg (je 11 Bft) und über Sachsen (12 Bft).
Eine weiße, ruhige Weihnachtszeit verspricht das Wetter in Deutschland also vorerst nicht. Dafür gibt es jede Menge Sturm, Orkan, Regen und Hagel. Und das wenige Tage vor Weihnachten.
Bei der Post kann es zu Einschränkungen kommen. Läuft es schlecht, kommt die Weihnachtspost nicht mehr rechtzeitig an. Auch Pakete könnten etwas später ausgeliefert werden als unter normalen Bedingungen.
Zudem könnte das Wetter einigen Reisenden einen Strich durch die Rechnung machen. Wegen starker Windgeschwindigkeiten kommt es möglicherweise zu Flugausfällen.
Und: "Die Bahn wird irgendwann am Donnerstag den Fernverkehr einstellen, zumindest ist das sehr wahrscheinlich", sagt der "The Weather Channel"-Meteorologe Jan Schenk gegenüber "Focus Online". Probleme könnten demnach etwa Äste in den Oberleitungen oder umgestürzte Bäume machen. In der Folge kann es zu Verspätungen oder Ausfällen im Regional- und Fernverkehr kommen.
Vor allem der Norden sei hier am Donnerstag gefährdet. Man müsse mit massiven Einschränkungen rechnen, wie Schenk warnt. Er gibt Reisenden gleich einen Tipp mit auf den Weg: "Wer kann sollte seine Weihnachtsgeschenke beisammen haben und am besten vor dem Sturm reisen."
Wer plant, dieser Tage zu verreisen, sollte sich gut informieren und regelmäßig nach Updates zu seiner Verbindung suchen. Wer tatsächlich von massiven Verspätungen betroffen ist, hat möglicherweise Anspruch auf eine Entschädigung, wie die Verbraucherzentrale bekannt gibt:
Allerdings kann das unter Umständen so oder so ungemütlich werden. Denn als Ersatzbeförderung gelten bei Fernreisen etwa auch Busse.
Wer kann, sollte sich so schnell wie möglich auf den Weg machen. Denn bei hohen Windgeschwindigkeiten sollte man am besten zu Hause bleiben. Hier droht Lebensgefahr durch umherfliegende, lose Gegenstände oder umstürzende Bäume.
Heißt auch: Bei stürmischem Wetter sollte man auf den Spaziergang mit dem Hund oder der Familie verzichten. Zudem sollte man sein Auto am besten in eine Garage fahren oder so abstellen, dass es nicht durch umstürzende Bäume getroffen werden kann. Der ADAC gibt außerdem den Ratschlag, Dachboxen, Dachträger und andere Aufbauten von Fahrzeugen abzunehmen. So können Schäden vermieden werden. Es empfiehlt sich zudem, das geparkte Auto für den Versicherungsfall zu fotografieren.
Lose Gegenstände und bewegliche Teile sollte man wegräumen. Dazu zählen etwa Blumenkästen, Weihnachtsbäume sowie -ständer, Deko oder andere Teile, die bei Sturm wegfliegen und zu tödlichen Geschossen werden können. Rollläden sollten entweder ganz geschlossen oder ganz geöffnet werden. Alles in allem ist es wohl am besten, zu Hause zu bleiben und dort die weihnachtliche Stimmung zu genießen, bis Sturm und Orkan vorüber sind.